Hilfe bei Herstellung Ehefrau von Kölner Rizin-Bombenbauer festgenommen
"Es hätte der größte Anschlag in Europa werden können." Das sagte der NRW-Innenminister über den Rizin-Fund in einer Kölner Wohnung. Nun ist auch die Frau des terrorverdächtigen Islamisten festgenommen worden.
Nach dem Fund von hochgiftigem Rizin zum Bombenbau in einer Kölner Wohnung haben die Ermittler nun auch die Ehefrau des terrorverdächtigen Islamisten Sief Allah H. festgenommen. Der Generalbundesanwalt wirft Yasmin H. vor, "in drei Fällen bei der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie bei der vorsätzlichen Herstellung von biologischen Waffen Hilfe geleistet zu haben". Zunächst hatte "Spiegel Online" über die Festnahme berichtet.
Yasmin H. soll ihrem Mann demnach bei der Bestellung von Materialien für eine Rizin-Bombe geholfen haben. Laut Bundesanwaltschaft stellte sie ihm für einige Bestellungen ihr Konto bei einem Internetversandhändler sowie ihr PayPal-Konto zur Verfügung.
Gift sollte an Zwerghamster getestet werden
Die 42 Jahre alte Deutsche hat ihren Mann, einem Tunesier, demnach auch bei seinen beiden gescheiterten Ausreiseversuchen nach Syrien unterstützt, unter anderem indem sie Kontakte herstellte und Flugtickets buchte. Die Bundesanwaltschaft geht auch davon aus, dass Yasmin H. ihren Mann eigentlich zur Terrormiliz Islamischer Staat begleiten wollte. Wegen ihrer Kinder aus einer früheren Ehe sei ihr eine Ausreise aber "zunächst nicht möglich" gewesen.
Der Tunesier Sief Allah H. hatte laut Sicherheitsbehörden in einer Wohnung im Kölner Stadtteil Chorweiler den Bio-Kampfstoff Rizin hergestellt. Mitte Juni wurde er verhaftet. Wie die Bundesanwaltschaft berichtet, gelang ihm Ende Mai die Herstellung von 84,3 Milligramm Rizin. Um dessen Wirksamkeit zu testen, sollen die beiden in einer Kölner Zoohandlung einen Zwerghamster gekauft haben, an dem sie das Gift testen wollten.
- dpa
- Mitteilung der Bundesanwaltschaft