Ziel "Heiliger Krieg" 1000 Islamisten reisten aus Deutschland in Nahen Osten aus

Sie verließen Deutschland in Richtung Naher Osten. Ihr Ziel: der "Heilige Krieg". Mehr als 1000 Islamisten sollen diesen Weg gegangen sein. Nicht wenige fanden den Tod.
In den vergangenen Jahren sind mehr als 1000 Islamisten aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak gereist, um sich dort Terrorgruppen anzuschließen. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, gibt es Hinweise, wonach etwa 170 mutmaßliche Islamisten aus Deutschland bei Kampfhandlungen oder unter anderen Umständen in Syrien oder dem Irak ums Leben gekommen sind.
Wie viele von ihnen sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben und wie viele anderen Gruppen, entzieht sich größtenteils der Kenntnis der deutschen Behörden. Auch können die deutschen Sicherheitsbehörden nicht in allen Fällen sicher sein, dass die Ausgereisten ihr Zielgebiet auch erreicht haben.
Mehr als die Hälfte hat deutsche Staatsbürgerschaft
Eine Untersuchung der Sicherheitsbehörden aus dem Herbst 2016 hatte festgestellt, dass 35 Prozent der damals ausgereisten Islamisten ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, 27 Prozent sind Doppelstaatler. Unter den aus Deutschland in Kampfgebiete ausgereisten Ausländern stellten türkische Staatsbürger die größte Gruppe.
Aus dem "Phänomenbereich Ausländerextremismus", dem die Bundesregierung die kurdischen Gruppierungen PKK und PYD zurechnet, liegen demnach nachrichtendienstliche Erkenntnisse vor, dass seit 2013 von den insgesamt 243 Ausgereisten 20 Menschen aus Deutschland im Kampfgebiet ihr Leben verloren haben.
- dpa