Kampf gegen Terror Deutschland baut neue Spezialeinheit auf
Die deutsche Regierung will im Kampf gegen die zunehmende terroristische Bedrohung eine neue Anti-Terror-Einheit aufbauen. Die Truppe soll als Teil der Bundespolizei zum Einsatz kommen, berichtete das rbb-Inforadio und beruft sich auf Regierungskreise.
Innenminister Thomas de Maizière (CDU) will mit der zusätzlichen Einheit die Lücke zwischen Bereitschaftspolizei und Eliteeinheit GSG 9 schließen. Im Unterschied zur GSG 9 soll die neue Einheit auch für normale Polizeidienste herangezogen werden.
Wie der "Spiegel" meldete, ist geplant, die intern scherzhaft "GSG 4 ½" genannte Einheit auf mehrere Hundertschaften auszubauen. Neben Kurz- und Langwaffen seien auch gepanzerte Fahrzeuge vorgesehen.
Reaktion auf Anschläge in Paris und Kopenhagen
De Maizière hatte vor wenigen Tagen angekündigt, die Sicherheitsbehörden personell und materiell verstärken zu wollen. So sollen beim Bundesamt für Verfassungsschutz, beim Bundeskriminalamt und bei der Bundespolizei 750 zusätzliche Stellen geschaffen werden. Für die Ausstattung der Sicherheitsbehörden will der Bund zudem in den kommenden Jahren 328 Millionen Euro mehr als bislang geplant ausgeben.
Die Bundesregierung reagiert mit diesen Maßnahmen auf die Terroranschläge in Paris und Kopenhagen. "Aufgrund der Erkenntnisse zu den schrecklichen Terroranschlägen in Paris sehen wir uns herausgefordert, dass wir die Polizei in Deutschland noch besser aufstellen müssen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im Bayerischen Rundfunk. Die Polizei sei derzeit "nicht perfekt ausgestattet", wenn ein Terrorist mit schweren Waffen angreife.
