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AfD: Maximilian Krah verlässt den Bundesvorstand der Partei


Nach Wirbel um SS-Äußerungen
Spitzenkandidat Krah verlässt AfD-Bundesvorstand

Von t-online, jha, ann

Aktualisiert am 22.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Maximilian Krah: Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl verlässt den Bundesvorstand seiner Partei (Quelle: IMAGO/Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)
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Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, verlässt den Bundesvorstand seiner Partei. Die AfD hat ihm ein Auftrittsverbot erteilt.

AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah verlässt nach Informationen von t-online den Bundesvorstand und zieht sich aus dem Wahlkampf zurück. Krah bot seinen Rückzug am Mittwochmorgen in einer Sonderschalte des Bundesvorstands selbst an – und kam damit Maßnahmen der AfD-Spitze gegen ihn zuvor.

Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla teilten am Mittag per Mail an die Presse mit, Bundes- wie Landesvorstände hätten sich mit Krah "konstruktiv ausgetauscht". Und weiter: "Im Ergebnis wurde ein massiver Schaden für die Partei im laufenden Wahlkampf festgestellt, für den der Spitzenkandidat den Vorwand geliefert hat." Krah habe angeboten, sein Amt im Bundesvorstand mit sofortiger Wirkung niederzulegen und den Wahlkampf ruhen zu lassen. "Dieser konsequente Rückzug aus der Öffentlichkeit wurde mehrheitlich begrüßt", so die AfD-Chefs weiter.

Zerwürfnis mit Frankreichs Rechten

Auslöser für den Schritt ist ein Zerwürfnis auf internationaler Ebene: Wegen Äußerungen von Krah zur SS hatte der französische Rassemblement National (RN) am Dienstag die Zusammenarbeit mit der AfD im EU-Parlament aufgekündigt, die italienische Lega folgte. Krah war zuvor bereits in eine Reihe von Skandalen verstrickt. Hochrangige Funktionäre der AfD drangen deswegen zunehmend auf Konsequenzen. Zu einem zu großen Schaden für die Partei ist ihr Spitzenkandidat aus Sicht vieler geworden.

Krah teilte am Mittwoch nach der Sitzung auf der Plattform X mit: "Man kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand." Er nehme zur Kenntnis, dass "sachliche und differenzierte Aussagen" von ihm als Vorwand missbraucht würden, um der AfD zu schaden. "Das Letzte, was wir derzeit brauchen, ist eine Debatte um mich." Die AfD müsse Einigkeit bewahren. "Aus diesem Grunde verzichte ich ab sofort auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück", so Krah.

SS-Aussagen als Auslöser

Die französischen Rechten um Marine Le Pen verwiesen bei ihrem Bruch mit der AfD auf Aussagen von Krah zur SS in einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica". Dort hatte Krah unter anderem gesagt: "Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war."

Der Chef der italienischen Lega, Matteo Salvini, schloss sich Le Pens Stellungnahme und der Distanzierung von der AfD an. "Wie immer sind sich Matteo Salvini und Marine Le Pen in diesem Punkt vollkommen einig", teilte die Lega laut Nachrichtenagentur Ansa mit.

Damit verliert die AfD zwei ihrer mächtigsten Partner im EU-Parlament und steht in der gemeinsamen Fraktion "Identität und Demokratie" (ID) vermutlich vor dem Aus. Sollte sie den Fraktionsstatus verlieren, verliert sie auch Geldmittel und Redezeit im EU-Parlament.

Mehrere Skandale mit Krah im Zentrum

Krah stand in den vergangenen Wochen außerdem wegen unterschiedlicher Skandale immer wieder in den Schlagzeilen. Einer seiner Mitarbeiter im EU-Parlament wurde wegen möglicher Spionage für China festgenommen. Krah selbst steht in der Affäre unter Verdacht, verdeckt Gelder erhalten zu haben.

Auch in der Affäre um eine Einflussoperation pro-russischer Kräfte auf EU-Parlamentarier spielt Krah eine Rolle – er gab der Desinformationsplattform "Voice of Europe" mehrere Interviews und ist gut mit den Strippenziehern des Netzwerks vernetzt.

Krah zeigte sich trotz aller Negativschlagzeilen wenig demütig und zurückhaltend. Nachdem ihm der Bundesvorstand Ende April kurzzeitig Auftritte untersagt hatte, trat er in Bayern mit Models und einem Jaguar auf und kündigte so seine Rückkehr in den Wahlkampf an.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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