Einigung der Europaminister Bosnien-Herzegowina wird EU-Beitrittskandidat

Bosnien-Herzegowina will schon länger der EU beitreten. Nun könnte das Land einen ersten wichtigen Schritt auf diesem Weg machen.
Die Europaminister der EU-Mitgliedsstaaten haben sich darauf geeinigt, Bosnien-Herzegowina den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu gewähren. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr, soll die Entscheidung beim EU-Gipfel am Donnerstag offiziell bestätigt werden.
Die EU-Kommission hatte den Kandidatenstatus für das Balkanland im Oktober empfohlen, dieser ist an Reformen bei Justiz und Verwaltung geknüpft. Das Auswärtige Amt schreibt dazu: "Bisher geltende Forderungen wurden zeitlich neu eingebettet, um dem Annäherungsprozess und damit auch den innerstaatlichen Reformprozessen einen neuen Anstoß zu geben."
Bosnien-Herzegowina hatte am 15. Februar 2016 einen EU-Beitrittsantrag gestellt. Ende Juni hatte die EU als Signal an Moskau bereits die Ukraine und die Republik Moldau zu Beitrittskandidaten ernannt.
Bis zu einer Aufnahme aller Länder können aber noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen. Die Europaminister haben am Dienstag zudem den EU-Gipfel am Donnerstag vorbereitet und über die Rechtsstaatlichkeit unter anderem in Polen beraten.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa