Aus den USA und Dänemark Drei Molekularforscher gewinnen den Nobelpreis für Chemie
In Schweden hat das Komitee den dritten naturwissenschaftlichen Nobelpreis vergeben. Einer der drei Forscher gewinnt zum zweiten Mal.
Carolyn Bertozzi aus den USA, Morten Meldal aus Dänemark und K. Barry Sharpless, ebenfalls aus den USA, haben den Nobelpreis für Chemie gewonnen. Sie erhielten die Auszeichnung für die Entwicklung von Methoden zum zielgerichteten Aufbau von Biomolekülen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit.
Sharpless erhält als fünfter Forscher überhaupt zum zweiten Mal einen Nobelpreis; er war bereits 2001 mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt worden.
Im vergangenen Jahr war der Nobelpreis in dieser Kategorie an den deutschen Chemiker Benjamin List und den gebürtigen Briten David MacMillan gegangen. Sie wurden damals für die Entwicklung einer raffinierten Methode zur Beschleunigung chemischer Reaktionen geehrt. List ist Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, MacMillan lehrt an der US-Universität Princeton.
Wie im Vorjahr sind die Nobelpreise erneut mit zehn Millionen schwedischen Kronen (knapp 920.000 Euro) pro Kategorie dotiert. Die wissenschaftlichen Auszeichnungen gehen dabei häufig an mehrere Preisträger gleichzeitig, die zum Beispiel zum selben Thema geforscht haben – sie teilen sich das Preisgeld dann. Verliehen werden die prestigeträchtigen Nobelmedaillen und -diplome traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833–1896).
Medizin-Nobelpreis ging nach Leipzig
Bislang sind die diesjährigen Nobelpreisträger in zwei Kategorien verkündet worden. Am Montag war dem in Leipzig arbeitenden Evolutionsforscher Svante Pääbo der Medizin-Nobelpreis zugesprochen worden. Der Schwede wird damit für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution mit der renommierten Auszeichnung geehrt. Am Dienstag folgte dann der Physik-Nobelpreis an den Franzosen Alain Aspect, den US-Amerikaner John Clauser und den Österreicher Anton Zeilinger, die damit für ihre wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenforschung ausgezeichnet werden.
Nach dem Preis in Chemie ist nun Halbzeit bei den diesjährigen Nobelpreis-Bekanntgaben. Am Donnerstag folgt der Preis in Literatur, am Freitag dann der Friedensnobelpreis, der als einziges nicht in Stockholm, sondern in Oslo vergeben wird. Zum Abschluss werden am kommenden Montag dann die Preisträger in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften verkündet. Der Preis wurde nicht von Nobel, sondern von der Schwedischen Reichsbank gestiftet.
- Livestream der Verkündung am 5. Oktober 2022
- Nachrichtenagentur dpa