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Steuern: Immer weniger Betriebsprüfungen bei Reichen


Linke: Finanzhaie kommen davon
Immer weniger Steuerprüfungen bei Reichen

Von afp
09.10.2019Lesedauer: 1 Min.
Einkommensteuererklärung: In Deutschland werden Reiche mit Einkünften über 500.000 Euro pro Jahr seltener überprüft. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Einkommensteuererklärung: In Deutschland werden Reiche mit Einkünften über 500.000 Euro pro Jahr seltener überprüft. (Symbolbild) (Quelle: Christian Ohde/imago-images-bilder)

Deutsche Finanzbehörden haben in den vergangenen Jahren weniger Betriebsprüfungen bei Reichen gestartet. Das stößt bei den Linken auf Kritik.

Reiche mit Einkünften über 500.000 Euro pro Jahr werden von den deutschen Finanzbehörden immer seltener durchleuchtet. Die Zahl der so genannten Betriebsprüfungen sei zwischen 2009 und 2018 um fast 30 Prozent gefallen – von 1.630 Fällen im Jahr auf 1.150: Dies geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, aus der der "Tagesspiegel" zitierte.

Linken-Fraktionsvize Fabio De Masi kritisierte die Entwicklung. "Wir brauchen nicht nur scharfe Gesetze, sondern auch scharfe Kontrollen", sagte er der Zeitung. "Wir dürfen es im Sinne der Steuergerechtigkeit nicht länger hinnehmen, dass bei den kleinen Leuten jeder Euro umgedreht wird – die großen Finanzhaie aber davonkommen." Für die Finanzbehörden forderte er mehr Personal.

Niedrige Prüfungsquote führt zu Steuerausfällen

Mit der gesunkenen Zahl der Betriebsprüfungen entgingen vor allem jene Menschen einer genaueren Prüfung, deren Steuererklärungen aufgrund des hohen Einkommens und Vermögens besonders komplex ist – und für die sich Steuertricks besonders lohnen.


Bereits 2006 hatte der Bundesrechnungshof laut "Tagesspiegel" in seinem Jahresbericht angemahnt, dass die niedrige Prüfungsquote zu Steuerausfällen führe: "Das Bundesministerium der Finanzen sollte auf eine deutlich höhere und einheitliche Prüfungsdichte hinwirken." Werde dort noch genauer hingeschaut, geht der Bundesrechnungshof von durchschnittlichen Mehreinnahmen in Höhe von 135.000 Euro aus – pro Fall.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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