Vom Land Hessen Walter Lübcke erhält nach Tod höchste Auszeichnung
CDU-Politiker Walter Lübcke wurde vor knapp acht Wochen erschossen. Das mutmaßliche Motiv: Rechtsextremismus. Für seinen Einsatz verleiht das Land Hessen dem Verstorbenen nun eine besondere Auszeichnung.
Der Anfang Juni ermordete Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) wird posthum mit der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen geehrt. Lübcke sei ein leuchtendes Vorbild für Freiheit und Demokratie gewesen, begründete Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in Wiesbaden die Auszeichnung mit der Wilhelm Leuschner-Medaille.
"Aus tiefer Überzeugung stand er für diese Grundpfeiler unserer Gesellschaft und hat sie auch gegen Widerstände immer verteidigt." Umso bedauerlicher sei es, dass Lübcke wegen seiner beispielgebenden Grundüberzeugung auf tragische Weise sein Leben verloren habe, sagte der Regierungschef.
"Herausragende Verdienste"
"Für seine herausragenden Verdienste im Kampf für Demokratie und Freiheit, seine politische Courage und seinen persönlichen Mut gebührt ihm die Ehre dieser hohen Auszeichnung", betonte Bouffier. Sein Wirken für die freiheitliche Gesellschaft werde unvergessen bleiben.
Der Kasseler Regierungspräsident war am 2. Juni in seinem Haus im Landkreis Kassel erschossen worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der 45-jährige Stephan E. hatte die Tat gestanden und dann sein Geständnis widerrufen.
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Die Ehrung Lübckes ist nach Angaben der Staatskanzlei die erste posthume Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille. Die Auszeichnung werde traditionell am hessischen Verfassungstag (1. Dezember) verliehen.
- Nachrichtenagentur dpa