Bericht zufolge Antisemtische Angriffe in Berlin mehr als verdoppelt
Juden in Berlin werden öfter angegriffen, die hat der Jahresbericht zum Antisemitismus ergeben. Berlins Justizsenator Behrendt räumt ein: Die Stadt hat ein Problem.
Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Berlin ist im vergangenen Jahr gestiegen. Insgesamt gab es 1.083 Vorfälle, ein Plus von 14 Prozent gegenüber 2017, wie die Berliner Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) in ihrem Jahresbericht mitteilte. Die Zahl der Angriffe hat sich dabei mehr als verdoppelt, sie stieg von 18 auf 46.
Dirk Behrendt: Berlin hat ein Antisemitismusproblem
Am häufigsten waren einzelne Menschen betroffen (73 Prozent). Über die Hälfte davon war jüdisch, doch auch zahlreiche nicht-jüdische Menschen wurden angefeindet oder bedroht. Daneben gab es 831 Fälle von verletztendem Verhalten (plus 22 Prozent). Dazu gehören schriftliche oder mündliche Anfeindungen sowie Propaganda mit antisemitischen Inhalten.
"Wir stellen im Vergleich zu den vergangenen Jahren eine zunehmende Bereitschaft fest, antisemitische Aussagen mit konkreten Gewaltandrohungen zu verbinden oder ihnen gar Gewalt folgen zu lassen", kommentierte Benjamin Steinitz, Rias-Projektleiter die Ergebnisse.
Der Berliner Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) bescheinigte der Stadt ein Antisemitismusproblem, das sich in der Gesellschaft verfestigt habe. Der Kampf gegen Antisemitismus müsse eine Querschnittsaufgabe sein.
- Nachrichtenagentur AFP