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Vor Islamkonferenz: Seehofer rät Muslimen in Deutschland zur Selbstständigkeit


Vor Islamkonferenz
Seehofer rät Muslimen zur Selbstständigkeit

Von dpa
27.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Horst Seehofer: Der Innenminister richtete sein Wort vor der Islamkonferenz an die Muslime.Vergrößern des Bildes
Horst Seehofer: Der Innenminister richtete sein Wort vor der Islamkonferenz an die Muslime. (Quelle: Alexander Pohl/imago-images-bilder)

Die Deutsche Islamkonferenz steht bevor. Dabei geht es auch um ausländische Einflussnahme und "Probleme des Islam". Innenminister Seehofer gibt Muslimen zu diesem Anlass ein paar Ratschläge.

Vor der nächsten Islamkonferenz an diesem Mittwoch hat Innenminister Horst Seehofer die muslimischen Religionsgemeinschaften aufgefordert, sich von ausländischer Einflussnahme abzukoppeln. Sie sollten sich so organisieren, dass sie den Anforderungen des Religionsverfassungsrechts für eine Kooperation mit dem Staat genügten, schrieb der CSU-Politiker, der erstmals zu der Konferenz einlädt, in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Dabei gehe es auch darum, "ausländische Einflussnahme dadurch zu ersetzen, dass Deutschlands Muslime nicht nur Organisation und Finanzierung ihrer Gemeinden selbst in die Hand nehmen, sondern auch die Imamausbildung an ihre Bedürfnisse anpassen".

Daneben will Seehofer bei der Konferenz die alltagspraktischen Fragen des Zusammenlebens in Deutschland in den Mittelpunkt stellen. Thematisiert werde die Frage, "wie sich der muslimische Glaube und die mit ihm verknüpften Überzeugungen und Bräuche mit der in Deutschland gewachsenen Kultur und den Werten unserer Gesellschaft im Alltag besser in Einklang bringen" ließen, schrieb er. Als Heimatminister werde er die deutschen Muslime in ihrer Vielfältigkeit mit den Instrumenten seines Ministeriums "dabei unterstützen, ihre deutsche und muslimische Identität zu stärken und die Identifikation mit ihrer deutschen Heimat zu fördern", sicherte Seehofer zu.

Probleme des Islam ansprechen

Auch der Zentralrat der Muslime fordert eine Imam-Ausbildung in Deutschland. Sein Vorsitzender Aiman Mazyek sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Wenn wir einen Islam deutscher Prägung haben wollen, dann müssen wir auch für die Ausbildung islamischer Geistlicher in Deutschland sorgen." Dabei spielten dann Hochschulen eine Rolle, entsprechende Institute und die Anerkennung in den Moscheen. "Wir stehen bereit", sagte Mazyek.


Der Islamismus-Experte Ahmad Mansour sagte der "Stuttgarter Zeitung": "Wir müssen ermöglichen, dass Moscheen entstehen, die unabhängig von ausländischen Geldgebern sind." Außerdem sollten die Probleme des Islam angesprochen werden – Mansour nannte etwa Antisemitismus, Radikalisierungstendenzen und "sehr problematische Geschlechterrollen". "Wir dürfen das nicht tabuisieren", forderte Mansour.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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