Zuletzt 18 Milliarden Euro Zahlungen von Migranten an Heimatländer steigen
Überweisungen von Migranten in ihre Herkunftsländer sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Bundesregierung befürwortet die Zahlungen als "entwicklungsfördernd".
Überweisungen von in Deutschland lebenden Migranten in ihre Heimatländer sind nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" deutlich gestiegen. Das Blatt berief sich in seiner Samstagsausgabe auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion. Demnach betrugen die Zahlungen 2016 knapp 18 Milliarden Euro, rund 6,5 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2007.
Regierung sieht Zahlungen als "entwicklungsfördernd" an
Allerdings war auch die Zahl der Migranten 2016 deutlich höher als zehn Jahre zuvor. Die Bundesregierung begrüßte solche Zahlungen dem Bericht zufolge als "entwicklungsfördernd", weil das Geld direkt bei Menschen in den Ursprungsländern ankomme. Ziel sei es daher, die derzeit noch hohen Transaktionskosten zu senken.
Auch der Grünen-Entwicklungspolitiker Uwe Kekeritz äußerte sich positiv. Die Überweisungen seien auch ein Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen, sagte er der "Welt": "Die Migranten schaffen eine Lebensperspektive für die Menschen in ihren Heimatländern und halten sie davon ab, sich auf die gefährliche Flucht in Richtung Europa zu begeben." Auch Kekeritz sprach sich dafür aus, die hohen Überweisungskosten zu verringern.
Die AfD sieht die Überweisungen dagegen kritisch. Ihr Entwicklungspolitiker Markus Frohnmaier wandte sich vor allem dagegen, dass auch Gelder aus in Deutschland gezahlten Sozialleistungen ins Ausland fließen könnten. Dies wäre "eine Zweckentfremdung von Steuergeldern", sagt Frohnmaier. Er forderte daher ein Verbot für Überweisungen von Geldern aus solchen Leistungen.
- AFP