Nach Tumulten bei Gauck-Besuch Polizei ermittelt gegen Pöbler von Sebnitz
Die Pöbeleien und Tumulte beim Besuch des Bundespräsidenten Joachim Gauck am Sonntag in Sebnitz haben für zwei Störenfriede ein Nachspiel. Wie die Polizei in Dresden mitteilte, wurde gegen zwei Beteiligte ein Strafverfahren eingeleitet.
Nach Polizeiangaben wird einem 30 Jahre alten Mann versuchte gefährliche Körperverletzung, Widerstand, Verstoß gegen das Waffengesetz und die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Gegen eine weitere Person wird ebenfalls wegen Widerstandes ermittelt.
Bundespräsident verbal attackiert
Gauck war am Sonntag als Gast des Deutschen Wandertages im sächsischen Sebnitz verbal attackiert worden. Die Polizei bezifferte die Gruppe der Störer am Rathaus auf 50 und auf dem Marktplatz auf etwa 180 Personen.
Sie hatten Sprechchöre skandiert, darunter "Hau ab" und "Volksverräter". Aus diesem Grund ermittelt die Polizei zudem wegen Beleidigung. Von neun Demonstranten wurden die Personalien festgestellt. Die Polizei sprach fünf Platzverweise aus.
Der Bundespräsident versuchte, sich bei seinem Besuch nicht von der aggressiven Stimmung beirren zu lassen. Mit dabei waren auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt.
"Das war nicht schön"
Eine Sprecherin Gaucks bestätigte, dass es sehr heftige verbale Angriffe gegeben habe. "Das war nicht schön." Es habe aber auch Beifall gegeben. Gauck habe es zur Kenntnis genommen und freundlichen Menschen die Hand gereicht.