Eklat bei "Maischberger" Gabriele Krone-Schmalz wollte die Talkshow verlassen

Am Dienstagabend fragte Sandra Maischberger in ihrer ARD-Talkrunde "Menschen bei Maischberger" "Zar Wladimir I. - Was will Putin wirklich?" Das Thema wurde sehr emotional und kontrovers diskutiert, und zwei Talkgäste gerieten dabei regelrecht aneinander.
Die frühere Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz und der Grünen-Europapolitiker Werner Schulz lieferten sich ein hitziges Wortgefecht, weshalb Krone-Schmalz erzürnt die Sendung verlassen wollte: "Das Niveau der Debatte erschreckt mich zutiefst", erklärte sie.
Zuvor hatte Schulz ihre Aussage, "die Ukraine hätte nicht gezwungen werden sollen, sich zwischen der EU und Russland entscheiden zu müssen", und ihre Meinung, die Europäische Union - und insbesondere der ehemalige Kommissionschef José Barroso - sei der Auslöser der Krise, lautstark als "Falschbehauptungen" kritisiert. Woraufhin sie sich mit den Worten verteidigte: "Was denken Sie, was Sie hier machen können?" Außerdem forderte sie ihn auf: "Können wir Ihren Intellekt einmal aktivieren?"
Baring: "Ihre Art geht mir auf die Nerven"
Krone-Schmalz' Pro-Putin-Haltung stieß vor allem bei Werner Schulz, aber auch bei dem Historiker Arnulf Baring auf Ablehnung: "Sie haben eine völlig perverse Sichtweise", wetterte Baring im Lauf der Sendung. Außerdem habe die Autorin des Buches "Russland verstehen" eine schulmeisterliche Art, die ihm "auf die Nerven gehe".
Die anderen Gäste der Talkrunde waren der Schweizer Diplomat Tim Guldimann, die ehemalige Piratin Marina Weisband und der Journalist Ivan Rodionov. Da sie jedoch entschieden weniger "angriffslustig" waren als Krone-Schmalz, Baring und Schulz, kam die Erläuterung ihrer Meinungen leider etwas zu kurz.
Ungewohnt emotionale Diskussion
Aufgrund der ungewohnt emotionalen Diskussion war die Sendung sehr interessant. Auf einen Nenner kamen die Gesprächsrundenteilnehmer erwartungsgemäß nicht. Wie mit der expansiven Politik von Wladimir Putin umzugehen sei, konnte auch in dieser Runde nicht geklärt werden. Einig waren sich nur alle: Einen Krieg mit Russland auf europäischem Boden kann keiner wollen.