"Größter Zuwachs seit Gründung" Verdi verzeichnet Mitgliederrekord
Die Streiks in Deutschland gehen weiter, immer mehr Beschäftigte schließen sich ihnen an. Die Gewerkschaft Verdi freut sich über einen neuen Rekord.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat eigenen Angaben zufolge seit Anfang des Jahres den größten Mitgliederzuwachs aller Zeiten verzeichnet. "Wir haben in den ersten beiden Monaten dieses Jahres über 45.000 neue Mitglieder hinzugewonnen", sagte Verdi-Chef Frank Werneke dem Fachinformationsdienst "Table.Media" (Montag). Das sei das stärkste Wachstum in so kurzer Zeit seit der Gründung Verdis im Jahr 2001.
Neben der Tarifrunde im öffentlichen Dienst sei auch der Arbeitskampf bei der Post sehr wichtig für die Gewerkschaft, sagte Werneke weiter. Auch hier habe Verdi zahlreiche neue Mitglieder gewonnen. "Und nach dem öffentlichen Dienst – beziehungsweise je nach Länge der Verhandlungen parallel – fängt dann die Tarifrunde im Einzel- und Großhandel an." Davon seien fünf Millionen Beschäftigte betroffen und auch da spiele ein Inflationsausgleich für geringe und mittlere Einkommen eine wichtige Rolle.
Kampf für mehr Geld für Millionen Beschäftigte
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit Bund und Kommunen 10,5 Prozent, mindestens aber monatlich 500 Euro mehr Gehalt für die rund 2,4 Millionen betroffenen Beschäftigten. Bei der Deutschen Post fordert Verdi 15 Prozent mehr Gehalt sowie eine einjährige Anhebung der Ausbildungsvergütungen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat.
Gewerkschaftschef Werneke kritisierte gegenüber "Table.Media" die Äußerungen des Hauptgeschäftsführers der Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, scharf. Kampeter hatte Ende Februar gesagt, "wir brauchen mehr Bock auf Arbeit". Hier lesen Sie mehr dazu. Die Vorstellung, dass diese Arbeitsbereitschaft fehle, sei mit Blick "auf diejenigen, die in Krankenhäusern, Kitas oder bei der Post arbeiten, eine bodenlose Frechheit", sagte Werneke.
- Nachrichtenagentur AFP