Linke fordert Alternative "Alle Feiertage sollten abgeschafft werden!"
Die Linke will für Arbeitnehmer einen Ausgleich für Feiertage, die auf ein Wochenende fallen. Viele t-online-Leser widersprechen der Idee.
Heiligabend und der 1. Weihnachtsfeiertag fielen auf ein Wochenende. Auch der Neujahrstag ist ein Sonntag und damit für Millionen Arbeitnehmer kein zusätzlicher freier Tag. In anderen europäischen Ländern gibt es für solche Fälle Ausgleichstage, nicht so jedoch in Deutschland.
Die Linke fordert die Bundesregierung dazu auf, in das Arbeitszeitgesetz eine Kompensationsregelung aufzunehmen, wie Parteichefin Janine Wissler t-online verriet. Viele t-online-Leser halten jedoch nicht viel von der Idee.
"Blödsinn"
"Nein, es sollte keinen Ausgleich geben, heißt es in einer Lesermail, die uns erreichte. "Mal gewinnt man, mal verliert man. Das war mein ganzes Berufsleben so. Wenn ein Ausgleich, dann auch für Arbeitgeber."
Als "Blödsinn" bezeichnet auch Werner Müller die Forderung der Linken. "Das gleicht sich doch alles von allein aus", meint er und fragt ebenfalls: "Wer zahlt dann den Arbeitgebern etwas dafür?" Seiner Ansicht nach zeige dieser Vorschlag, wie kaputt "die Generation Work-Life-Balance" sei.
"Warum nicht die Arbeitnehmer belohnen?"
"Wochenendfeiertage sollten nachgeholt werden", findet Gitta Pritzkow. "Die Feiertage in den einzelnen Bundesländern fallen schon ungerecht aus", stellt sie fest sie und nennt Berlin als Negativbeispiel. "Arbeiten ohne Überstunden geht kaum mehr, und das mehr verdiente Geld geht zum größten Teil an das Finanzamt. Warum also nicht mal die Arbeitnehmer belohnen für ihren Einsatz und guten Willen?"
Wilhelm Nungesser fragt: "Warum sollten diese Feiertage nachgeholt werden? Denn diese sind teilweise christliche Feiertage. Aber die meisten, die das fordern, sind gar keine Christen mehr", vermutet er. Außerdem sei den Leuten, die in Schichten arbeiten müssen, noch nie Ersatz gegeben worden, betont der t-online-Leser.
"Alle Feiertage sollten abgeschafft werden"
Ähnliches schreibt Malte Wefer: "Ich bin Atheist und glaube grundsätzlich an die Trennung von Kirche und Staat." Daher sehe er auch die religiösen Feiertage kritisch. "Sie sollten alle abgeschafft werden", findet der Oldenburger und betont, dass zum Beispiel viele Ärzte, Pfleger, Polizisten, Feuerwehrleute sowie Bedienstete in Restaurants und Bars trotzdem an diesen Tagen arbeiten müssen.
Sein Vorschlag lautet: "Alle gesetzlichen Feiertage abschaffen und dafür per Gesetz die Anzahl der verfügbaren Arbeitstage erhöhen. So kann jeder sich seine Freizeit einteilen, wie er möchte, und ist nicht gezwungen, sich an die Termine bestimmter Religionen zu halten."
"Es sollte an allen Feiertagen gearbeitet werden"
Gernot Beckers-Lamp ist der Meinung, "es sollte an allen Feiertagen gearbeitet werden. Als Ausgleich hierfür sollte der gesetzlich geregelte Mindesturlaub um mindestens sieben Tage angehoben werden", womit er die Ansicht von Malte Wefer teilt. Gernot Beckers-Lamp stellt sich für eine Vollzeitkraft einen gesetzlichen Mindesturlaub von 30 Tagen vor.
Manuela Eiling schreibt: "Ich befürworte den Vorschlag der Partei Die Linke. Wenn sich Deutschland in Europa wähnt, wäre es doch gar nicht allzu schwer, sich anderen europäischen Standards für Arbeitnehmer in Bezug auf Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, anzuschließen."
"Jeder Arbeitstag wird gebraucht"
Michael Bienge hingegen nennt den Vorschlag der Linken "unmöglich". "Unser Land steckt in solch einer wirtschaftlichen Krise, dass jeder Arbeitstag gebraucht wird. Wir müssen uns wieder daran gewöhnen, mehr zu arbeiten, damit die Wirtschaft in Schwung kommt und jeder sein täglich Brot selbst verdient." Er meint, die Anzahl der Urlaubstage sei in Deutschland generell schon sehr hoch.
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