Nach erfolgreichem Wahlkampf SPD-Hoffnung Lilly Blaudszun verlässt Politik
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Sie macht Schluss mit Twitter und mit der Politik. Die 20-jährige Lilly Blaudszun zieht sich zurück. Der Social-Media-Star der SPD hat andere Pläne.
Zuletzt gestaltete sie den siegreichen Landtagswahlkampf von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Mecklenburg-Vorpommern mit und beriet zudem die Bundespartei in Internetfragen, nun zieht sich SPD-Social-Media-Expertin Lilly Blaudszun aus der Politik zurück.
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"Ich habe mich entschieden, nach diesen Wahlen einen ganz neuen Weg zu gehen", ließ die politische Influencerin Blaudszun ihre mehrere Zehntausend Follower auf Twitter nach der Wahl wissen, ehe sie ihren Kanal abschaltete. Dort hatte sie eine Mischung aus politischen Botschaften und privatem Geplauder veröffentlicht. Ihren Instagram-Account hat sie privat geschaltet.
Parteiaustritt kommt nicht infrage
Auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte Blaudszun, weiter Jura studieren und daneben künftig in einer Berliner Kanzlei tätig sein zu wollen. Ihrer Partei bleibe sie verbunden und werde sich weiterhin auf lokaler Ebene ehrenamtlich engagieren. Die "Schweriner Volkszeitung" zitiert Blaudszun so: "Ich sterbe lieber aus der Partei heraus, als dass ich aus ihr austrete."
Zu den neuen Wegen, die sie nun einschlagen möchte, erklärte sie: "Als Studentin ist es für mich ein logischer Schritt, mich auf mein Fach zu konzentrieren – das umfasst auch die Arbeit neben dem Studium." Die 20-Jährige stammt aus Ludwigslust bei Schwerin und studiert Jura in Frankfurt/Oder.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hatte im vergangenen Sommer über Blaudszun gesagt: "Ich bin froh, dass wir sie als authentisches Sprachrohr der jungen Generation in unseren Reihen haben. Sie spricht Zehntausende junge Leute an, die wir als Partei schwer erreichen." Nun muss die SPD auf dieses Sprachrohr verzichten.
- Nachrichtenagentur dpa
- Schweriner Volkszeitung: "SPD-Social-Media-Expertin Lilly Blaudszun" (kostenpflichtig)