Buhrufe und Pfiffe In Ostdeutschland erfährt Merkel viel Hass
Angela Merkel ist während ihres Wahlkampfs in Ostdeutschland erneut ausgebuht und beschimpft worden. Die Kanzlerin reagierte und erinnerte an den Wert von Demokratie und Meinungsfreiheit.
Mit vielen lauten Pfiffen ist Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend auch bei ihrem Wahlkampfauftritt im brandenburgischen Finsterwalde empfangen worden. Schon zuvor war die CDU-Chefin im nordsächsischen Torgau von Anhänger der rechtsextremen NPD und der AfD niedergebrüllt worden.
In Finsterwalde hielten Gegner Plakate in die Höhe mit Aufschriften wie "Schnauze voll", "Grenzen dicht" oder "Bananenrepublik". Gleichzeitig applaudierten hunderte Besucher der Kanzlerin, als sie auf dem Marktplatz auf die Bühne ging.
Bei Merkels Wahlkampfauftritt in Torgau am Nachmittag setzten Dutzende Protestler Trillerpfeifen und Tröten ein und schrien unter anderem "Hau ab". Viele von ihnen hielten Plakate der AfD hoch.
"Dankbar für Demokratie und freie Wahlen"
Merkel reagierte in Torgau betont gelassen. Sie verwies auf ein Treffen, das sie zuvor mit Vertretern der Opposition aus Venezuela gehabt hatte. "Die würden sich freuen", wenn sie ihrem Protest so Ausdruck geben könnten, sagte die Kanzlerin. Deutschland könne "dankbar sein, dass wir heute Demokratie und freie Wahlen haben", fügte sie hinzu.
Die Kanzlerin war am Dienstag bei einem Auftritt in Heidelberg mit Tomaten beworfen, aber nicht direkt getroffen worden. Pfiffe und Buh-Rufe hatte es vor wenigen Tagen auch bei Merkels Wahlkampf-Auftritt in Bitterfeld in Sachsen-Anhalt gegeben.