Zuschauer reagieren auf Schlagabtausch "Das macht ihn zum eindeutigen Sieger des TV-Duells"
![Olaf Scholz und seine Ehefrau Britta Ernst kommen zum TV-Duell im Studio an: Der SPD-Chef stritt vor den Kameras mit Friedrich Merz. Olaf Scholz und seine Ehefrau Britta Ernst kommen zum TV-Duell im Studio an: Der SPD-Chef stritt vor den Kameras mit Friedrich Merz.](https://images.t-online.de/2025/02/Yws2AlKBpha9/195x41:1685x948/fit-in/1685x0/image.jpg)
Maybrit Illner und Sandra Maischberger luden Kanzler Olaf Scholz und Kanzlerkandidat Friedrich Merz zum TV-Duell. Wer dieses für sich entscheiden konnte, sehen Zuschauer unterschiedlich.
Am Sonntagabend lieferten sich Bundeskanzler Olaf Scholz und sein Herausforderer Friedrich Merz das erste Kanzlerduell dieses Wahlkampfes zur Primetime im Ersten und Zweiten Deutschen Fernsehen. Weitere Schlagabtausche bei RTL und ProSiebenSat.1 werden folgen.
Für Christoph Schwennicke war der Sieger des anderthalbstündigen Gesprächs der CDU-Chef. Den Kommentar des t-online-Politikchefs lesen Sie hier. Viele t-online-Leser stimmen ihm zu, doch für zahlreiche andere wirkte der noch amtierende Regierungschef überzeugender.
"Scholz erwies sich als vertrauenswürdiger"
Edeltraud Balzer schreibt: "Das war eine mit Blick auf die Herausforderungen und Ziele der kommenden Regierung sehr aufschlussreiche Debatte. Herr Merz überzeugte mich mit seiner Haltung, seinen Argumenten und seiner offenen Art. Herr Scholz verbreitete zu viel Eigenlob."
"Beide Kandidaten gingen respektvoll und sachlich miteinander um", lobt Astrid Wortmann. "Scholz erwies sich aber eindeutig als der solidere, vertrauenswürdigere Kandidat, der seine Aussagen und Vorhaben gut durchdachte und überzeugend begründete."
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Jochen Gründler meint das Gegenteil: "Herr Merz war sachlich und ging gut vorbereitet in die Diskussion. Von Herrn Scholz war eigentlich nur zu hören, was er als Bundeskanzler alles hervorragend machte – auch wenn die Fakten dagegen sprechen."
"Merz bewies in jeder Hinsicht Kanzlerformat"
"Olaf Scholz überzeugte nicht nur durch seine ruhige und kompetente Art, sondern auch durch Klarheit und Substanz seiner Argumente", findet Jürgen Schneider. "Seine Fähigkeit, die relevanten Themen der Zeit aufzugreifen und die Wähler direkt anzusprechen, macht ihn zum eindeutigen Sieger des TV-Duells. Er präsentierte sich als fähiger und selbstbewusster Anführer, der den Herausforderungen Deutschlands gewachsen ist."
Frank Helmenstein sieht das anders: "Merz überragte Scholz nicht nur optisch im TV-Duell. Er bewies in jeder Hinsicht Kanzlerformat: staatsmännisch, sachlich, dem Anlass angemessen auftretend. Scholz zeigte eine unangebrachte Flapsigkeit, trat mit irritierender Rhetorik (zum Beispiel durch die Verwendung des Wortes "doof") auf und nervte mit anmaßender Ich-ich-ich-Attitüde."
"Ein Gewinn für die Debattenkultur in unserem Land"
"Friedrich Merz war nicht in der Lage, die Finanzierung seines eigenen Wahlprogramms zu erklären", mailt Andreas Paul. "Er eierte herum, und es fehlte ihm Klarheit in allen Punkten. Scholz hingegen konterte jeden Angriff von Merz mit Fakten und widerlegte ihn mehr als einmal. Der Kanzler war der klare Sieger, und Merz hat kein Kanzlerformat."
Auch wenn Friedrich Merz bei Heike Hub mehr punkten konnte, gefiel ihr allgemein die Unaufgeregtheit des Talks: "Erleichtert vernahm ich die Fairness, den Respekt und das meist ruhige und sachliche Vortragen der Argumente. Sie hörten sich gegenseitig zu, ohne sich zu unterbrechen. Es war ein Gewinn für die Debattenkultur in unserem Land."
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