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Kamala Harris und Donald Trump streiten um TV-Debatte im US-Wahlkampf


US-Wahlkampf auf Hochtouren
Streit ums TV-Duell zwischen Harris und Trump


06.08.2024Lesedauer: 4 Min.
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Donald Trump und Kamala Harris: Die beiden Präsidentschaftskandidaten können sich nicht auf einen Termin für ihr TV-Duell einigen. (Quelle: IMAGO/Afp/imago-images-bilder)

Das letzte TV-Duell im US-Wahlkampf zwischen Donald Trump und Joe Biden stellte das ganze Rennen auf den Kopf. Doch ob es ein nächstes geben wird, ist unklar.

Die beiden Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump streiten sich um ihr TV-Duell im US-Wahlkampf. Während die Demokratin auf den ursprünglich ausgehandelten Termin am 10. September um 21 Uhr auf dem Sender ABC News pocht, will Trump davon nichts mehr wissen. Er besteht auf einem neuen Termin für die Debatte: Am 4. September soll diese auf Fox News ausgetragen werden. Bislang konnten sich die beiden Kandidaten nicht einigen.

In der Diskussion überziehen sich die Kandidaten gegenseitig mit Vorwürfen. "Kamabla Harris hat Angst, mich auf Fox News zu debattieren", schrieb Trump auf Truth Social, wobei er ihren Namen bewusst falsch schreibt, um sie zu diffamieren. "Sie wird auf der Bühne leichter zu besiegen sein als der korrupte Joe Biden", gibt sich der Ex-Präsident siegesgewiss. Harris entgegnete, Trump solle mit seinen "Spielchen" aufhören.

Wie das erste TV-Duell den Wahlkampf veränderte

Bevor Joe Biden aus dem Rennen ausstieg, hatte sich der Präsident mit Donald Trump auf zwei Duelle im Fernsehen geeinigt. Die erste Debatte fand am 27. Juni in Atlanta, Georgia, statt und wurde von CNN übertragen. Das war ein ungewöhnlich früher Zeitpunkt im Wahljahr, da beide Kandidaten noch nicht offiziell von ihren Parteien nominiert waren.

In der Debatte verbreitete Donald Trump eine Reihe von Unwahrheiten, doch Joe Biden schnitt noch schlechter ab. Der katastrophale Auftritt des Präsidenten löste die politische Lawine aus, die letztlich in den Rückzug des Demokraten aus dem Rennen mündete und Harris den Weg zur Kandidatur ebnete.

Video | Experte analysiert TV-Duell: "Bereits nach wenigen Sekunden ist alles klar"
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Quelle: t-online

Kamala Harris konnte innerhalb kürzester Zeit die demokratische Partei hinter sich vereinen und hohe Spendensummen generieren. Nationale Umfragen zeigen seitdem ein knappes Rennen zwischen Harris und Trump, nachdem der Republikaner gegen Biden noch einen komfortablen Vorsprung innehatte.

Trump rückt von Debatte auf ABC News ab

ABC News plante ursprünglich, die zweite Debatte zwischen Biden und Trump zu veranstalten. Beide Seiten hatten dem Termin zugestimmt. Doch am 21. Juli verkündete Donald Trump auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social, dass er die Debatte stattdessen auf Fox News abhalten wolle.

Am 3. August legte Trump nach und erklärte, die ABC-Debatte sei "abgesagt". Er wolle sich nicht mehr an die alte Absprache halten, da Biden nicht mehr teilnehmen werde. Außerdem führe er einen Rechtsstreit gegen ABC News, deshalb gebe es einen Interessenkonflikt.

Trumps Rechtsstreit mit ABC News

Trump reichte bereits im März dieses Jahres Klage wegen Verleumdung gegen den Fernsehsender ABC News sowie den Moderator George Stephanopoulos ein. Letzterer hatte einer republikanischen Abgeordneten kritische Fragen gestellt und in dem Interview behauptet, Trump habe die Schriftstellerin E. Jean Carroll vergewaltigt. In seiner Klage behauptete der Ex-Präsident, Stephanopoulos' Aussagen seien "falsch und darauf ausgerichtet, Schaden anzurichten".

Tatsächlich hatte ein Gericht in Manhattan im vergangenen Jahr festgestellt, dass Trump Carroll sexuell missbraucht hatte. Eine Vergewaltigung hielten die Geschworenen damals jedoch nicht als bewiesen. Später urteilte ein Richter jedoch, dass die Behauptung, Trump habe Carroll vergewaltigt, "im Wesentlichen wahr" sei. Der Ex-Präsident ist jedoch zuvor schon gegen Medienunternehmen vorgegangen, auch wenn seine Klagen unbegründet waren.

Neuer Ort, alte Regeln

In seinem Post auf Truth Social bemühte sich Trump, die Umstände einer möglichen Fox-News-Debatte bereits in Stein zu meißeln. Sie solle am 4. September im Bundesstaat Pennsylvania an einem noch zu bestimmenden Ort stattfinden. Die Moderatoren würden Bret Baier und Martha MacCallum sein. "Die Regeln werden den Regeln meiner Debatte mit Sleepy Joe (auf Deutsch: schläfriger Joe; so nennt Trump despektierlich Joe Biden, Anm. d. Red.) ähneln, der von seiner Partei furchtbar behandelt wurde – aber mit Publikum in einer vollen Arena!", schrieb er.

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Kamala Harris stellte sich jedoch quer. Es sei interessant, was aus Trumps ursprünglicher Behauptung, ihr "jederzeit und überall" entgegenzutreten, geworden sei. Jetzt heiße es anscheinend, er werde sich nur zu "einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten, sicheren Ort" mit ihr duellieren. Sie halte weiter am 10. September fest, wie es einst abgemacht war.

Warum es keine dritte Debatte geben wird

Ihr Wahlkampfteam forderte Ex-Präsident Trump derweil, in der Diskussion um die TV-Debatte seine "Spielchen" zu beenden. "Donald Trump hat Angst und versucht, sich vor der Debatte zu drücken, der er bereits zugestimmt hat, und rennt direkt zu Fox News, um sich aus der Patsche helfen zu lassen", erklärt der Kommunikationsdirektor der Harris-Kampagne, Michael Tyler.

Es ist demnach unklar, ob sich die beiden Teams auf eine Debatte einigen können. Weitere Duelle um die Präsidentschaft sind nicht geplant. Trump und Biden hatten sich auf zwei Termine geeinigt. Damit umgingen sie die seit 1988 bestehende Tradition, dass die überparteiliche "Kommission für Präsidentschaftsdebatten" drei Duelle im Wahljahr organisiert. Diese sollten ursprünglich im September und Oktober an den Universitäten in Texas, Virginia und Utah stattfinden.

Stattdessen vereinbarten die Kontrahenten die Debatten ohne jegliche Beteiligung der Kommission. Trump hatte der überparteilichen Organisation Voreingenommenheit gegenüber Republikanern vorgeworfen. Doch auch Bidens Berater hatten die Kommission scharf als veraltet und zu umständlich kritisiert.

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