Sexuelle Belästigung Weitere Frau beschuldigt New Yorks Gouverneur Cuomo
Gegen den Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, gibt es erneut Vorwürfe der Belästigung. Er habe einer Ex-Mitarbeiterin Avancen gemacht. Der Politiker weist die Beschuldigungen zurück.
Eine zweite Frau hat dem einflussreichen Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, Übergriffe vorgeworfen. Eine Ex-Mitarbeiterin sagte der "New York Times" vom Samstag, Cuomo habe sie im vergangenen Jahr belästigt. Unter anderem habe der 63-Jährige ihr gesagt, er sei offen für Beziehungen mit jungen Frauen und sie gefragt, wie sie die Frage des Altersunterschiedes sehe, sagte die 25-Jährige der Zeitung.
Zwar habe Cuomo sie nicht berührt, "aber ich habe verstanden, dass der Gouverneur mit mir schlafen wollte und habe mich furchtbar unwohl und entsetzt gefühlt", sagte die Ex-Gesundheitsberaterin. Nachdem sie mit der Kabinettschefin und einem juristischen Berater des Gouverneurs über den Vorfall gesprochen habe, sei sie auf einen anderen Posten in einem anderen Gebäude versetzt worden. Da der Job ihr gefallen habe, habe sie nicht weiter über den Vorfall geredet.
Cuomo wies die Vorwürfe zurück. Er habe der Frau niemals Avancen gemacht und nie vorgehabt, "in irgendeiner unangebrachten Weise zu handeln". Der Gouverneur forderte eine gründliche Untersuchung der Vorwürfe durch eine Ex-Bundesrichterin.
Cuomo steht unter Druck
Es ist der zweite Vorwurf gegen Cuomo binnen einer Woche. Am Mittwoch hatte eine andere Ex-Mitarbeiterin dem Gouverneur vorgeworfen, sie gegen ihren Willen auf den Mund geküsst und ihr eine Partie Strip-Poker vorgeschlagen zu haben. Zudem habe er sie mehrfach am Hintern, den Armen und Beinen berührt.
Cuomo war zuletzt wegen seines Umgangs mit der Corona-Pandemie unter Druck geraten. Dem Gouverneur wird vorgeworfen, die Zahl von Todesopfern in Altenheimen kleingeredet oder verschleiert zu haben. Inzwischen ermittelt dazu auch die Justiz.
Zum Höhepunkt der Corona-Krise in New York im vergangenen Frühjahr war Cuomo noch als Lichtgestalt gefeiert worden. Der 63-Jährige trat der Pandemie, die die Millionenmetropole besonders hart getroffen hatte, entschieden entgegen und unterrichtete die Öffentlichkeit mit ungeschminkten Worten über das Ausmaß der Krise und die Notwendigkeit strikter Maßnahmen. Er wurde so zu einem Gegenspieler des damaligen Präsidenten Donald Trump, der die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit herunterspielte.
- Nachrichtenagentur AFP