Erster Anruf nach Europa Biden spricht mit Johnson über Klima und Handel
Der neue US-Präsident Joe Biden hat als ersten europäischen Regierungschef den englischen Premier Boris Johnson angerufen. Die Themen: Handelsabkommen, Klima und die NATO.
Als erster europäischer Regierungschef hat der britische Premierminister Boris Johnson mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden telefoniert. "Großartig, mit Präsident Joe Biden zu sprechen", twitterte Johnson am Samstagabend. "Ich freue mich darauf, das langjährige Bündnis zwischen unseren beiden Ländern zu vertiefen, während wir eine umweltfreundliche und nachhaltige Erholung von Covid-19 vorantreiben."
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Ein britischer Regierungssprecher sagte, Johnson habe Bidens Entscheidung begrüßt, dem Pariser Klimaschutzabkommen und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wieder beizutreten. Die Politiker hätten zudem über die Rolle der Nato und die Möglichkeit eines bilateralen Handelsabkommens gesprochen. "Der Premierminister hat seine Absicht bekräftigt, bestehende Handelsprobleme so schnell wie möglich zu lösen", sagte der Sprecher.
Besondere Beziehungen zwischen England und USA
Das Weiße Haus bestätigte das Gespräch später und teilte mit, Biden habe seinen Willen bekräftigt, das besondere Verhältnis zu Großbritannien weiter zu stärken und den transatlantischen Verbindungen zu neuem Schwung zu verhelfen. Zudem habe Biden die Bedeutung der Nato als Verteidigungsbündnis betont, hieß es weiter.
Die von den USA und Großbritannien stets betonte "spezielle Beziehung" könnte nach Ansicht von Politologen mit dem Duo Biden/Johnson auf eine Probe gestellt werden. Der Brite hatte stets seine enge Zusammenarbeit mit Bidens Vorgänger Donald Trump betont, diesen aber nach den Unruhen rund um das Kapitol in Washington Anfang Januar kritisiert. Biden wiederum hatte im Wahlkampf häufig den von Johnson vorangetriebenen Brexit kritisiert.
Präsident sprach auch mit mexikanischem Staatschef
Joe Biden hatte zuvor mit seinem mexikanischen Kollegen Andrés Manuel López Obrador über das langjährige Streitthema Migration gesprochen. Biden habe unter anderem seinen Plan zur "Umkehr der drakonischen Einwanderungspolitik der vorherigen US-Regierung" umrissen, teilte das Weiße Haus am Samstag mit.
Zu den ersten Amtshandlungen Bidens nach der Vereidigung am Mittwoch gehörte der Stopp der Bauarbeiten an dem von seinem Vorgänger Donald Trump initiierten neuen Zaun an der Grenze zu Mexiko. Biden will die illegale Migration unter anderem durch Unterstützung der Herkunftsländer abbremsen. Auch will er mehreren Millionen illegal in die USA gekommenen Migranten den Weg zur Staatsbürgerschaft öffnen.
- Nachrichtenagentur: dpa