Bericht der "New York Times" Trump-Whistleblower soll für Geheimdienst CIA arbeiten
Der Verfasser des Beschwerdeschreibens zu Donald Trumps Ukraine-Telefonat soll laut US-Medien für den Geheimdienst CIA gearbeitet haben. Trump beschwerte sich über eine "Hexenjagd".
Bei dem anonymen US-Informanten in der Ukraine-Affäre um Präsident Donald Trump handelt es sich nach Informationen der "New York Times" um einen Mitarbeiter des Auslandsgeheimdienstes CIA. Die Zeitung berief sich auf drei verschiedene Quellen, welchen die Identität des Informanten bekannt sei. Der Mann sei zeitweise in das Weiße Haus abgestellt gewesen, dann aber zur CIA zurückgekehrt.
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Die am Donnerstag veröffentlichte Beschwerde des Geheimdienstmitarbeiters über Trumps Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 25. Juli deute darauf hin, dass der Informant ein ausgebildeter Geheimdienstanalyst sei, schrieb die Zeitung ferner. Diese Experten fügen Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen, um etwa mögliche Sicherheitsbedrohungen für die USA zu erkennen.
Laut "New York Times" lässt sich aus dem Beschwerdetext auch ableiten, dass der Informant über weitreichende und detaillierte Kenntnisse der Osteuropapolitik der Vereinigten Staat verfügt. Die Identität des Mannes ist durch US-Gesetze geschützt, die Regierungsmitarbeiter dazu ermutigen sollen, über schweres Fehlverhalten ihrer Vorgesetzten zu berichten.
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Derweil versucht Präsident Trump die jüngsten Vorwürfe gegen ihn herunterzuspielen. "Ein Whistleblower mit Informationen aus zweiter Hand?", schrieb Trump auf Twitter. Dies sei wieder nur eine Geschichte der lügnerischen Medien. "Noch eine Hexenjagd!", beklagte er sich und beteuerte erneut, sein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Ende Juli sei "sehr nett" gewesen, und er habe keinen Druck ausgeübt.
Trump will gegen Amtsenthebung klagen
Auf seiner Rückreise von den Vereinten Nationen in New York zum Weißen Haus in Washington unterstrich Trump: "Das war ein perfektes Telefonat." Selenskyj selber habe gesagt, "dass es keinerlei Druck auf ihn gab". Trump fügte hinzu: "Was die Demokraten diesem Land antun, ist eine Schande und sollte nicht erlaubt sein." Der US-Präsident brachte sogar eine Klage ins Spiel: "Es sollte einen Weg geben, das zu stoppen, vielleicht juristisch durch die Gerichte", sagte Trump bei seinem Rückflug vom UN-Gipfel in New York.
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Trump lobte zugleich seine Regierungsarbeit und betonte, er habe in den ersten zweieinhalb Jahren im Weißen Haus mehr erreicht als so gut wieder jeder seiner Amtsvorgänger.
- Nachrichtenagentur dpa, Reuters