Behörde legt Schätzung vor US-Haushaltsdefizit sprengt 2020 Billionen-Grenze
Die Steuerreform von US-Präsident Trump kostet den amerikanischen Staat viel Geld. Nun zeigt sich, dass die Marke von einer Billion Dollar beim Haushaltsdefizit viel früher erreicht wird als erwartet.
Das US-Haushaltsdefizit wird nach Schätzungen des unabhängigen Budgetbüros des US-Kongresses (CBO) schon im Fiskaljahr 2020 auf über eine Billion US-Dollar steigen. Damit würde das Defizit zwei Jahre früher als bisher erwartet über dieser Marke liegen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Ausblick. Das CBO ist eine überparteilich Einrichtung des Kongresses, welche die Haushaltspolitik analysiert und Schätzungen für die künftige Entwicklung abgibt.
Das Defizit sei angesichts höherer Staatsausgaben schneller gestiegen, hieß es in dem Ausblick. Etwas gedämpft worden sei der Effekt durch die niedrigeren Zinsen. Das Haushaltsdefizit lag zuletzt im Jahr 2012 über dem Niveau von einer Billion Dollar. Ein Haushaltsjahr beginnt in den USA am 1. Oktober des vorherigen Jahres.
Handelskonfikte kosten jeden Haushalt 580 US-Dollar
Wie das CBO weiter mitteilte, kosten die von Präsident Trump angezettelten Handelskonflikte jeden amerikanischen Haushalt bis 2020 rechnerisch 580 US-Dollar (523 Euro). Die US-Wirtschaftsleistung werde wegen der Handelskonflikte um rund 0,3 Prozentpunkte geringer ausfallen. Nach 2020 werde der negative Effekt abflauen, weil Unternehmen ihre Lieferketten ändern werden.
Trump hat bislang immer betont, dass die Handelskonflikte nur den mit Strafzöllen belegten Ländern – darunter China – schaden würden. Experten befürchten indes, dass die Handelskonflikte zu einem deutlichen Abkühlen der US-Wirtschaft führen könnten.
Wachstum verlangsamt sich
Die Wirtschaft leidet nach Ansicht des CBO vor allem aus drei Gründen unter den Handelskonflikten. Zölle verteuerten Produkte, weswegen die Kaufkraft der Bürger sinke. Zudem sorgten die Handelskonflikte für gestiegene Unsicherheit, weswegen Unternehmen Investitionen verschieben oder streichen würden. Wenn Länder US-Strafzölle mit eigenen Zöllen beantworteten, würden US-Exporte gebremst.
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Die US-Wirtschaft wächst weiterhin, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, doch das Wachstum hat sich zuletzt verlangsamt. Im August hatte die Regierung zusätzliche Strafzölle auf chinesische Importe überraschend auf Dezember verschoben, um das Weihnachtsgeschäft nicht zu belasten. Viele Analysten sahen darin ein Eingeständnis Trumps, dass die Zölle auch der US-Wirtschaft schaden.
- Nachrichtenagentur dpa