Staatsbesuch in Großbritannien Londons Bürgermeister erteilt Trump Lektion
Der verbale Kleinkrieg zwischen Donald Trump und Londons Bürgermeister Khan geht weiter. Nach einer Twitter-Attacke des US-Präsidenten liest das Stadtoberhaupt dem Staatschef die Leviten.
Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat auf die "Totalversager"-Attacke von US-Präsident Donald Trump gegen seine Person reagiert. Zum Auftakt des dreitägigen Staatsbesuchs von Trump in Großbritannien erteilte Khan dem US-Präsidenten eine Lektion in Sachen Frauenrechte. "Ihre Werte und wofür Sie stehen sind das genaue Gegenteil der Werte Londons und der Werte in diesem Land", sagte der Labour-Politiker in einem knapp zweiminütigen Video für die britische Ausgabe des Magazins Elle, das er am Montag auf seinem Twitter-Konto veröffentlichte.
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Khan führte weiter aus, Vielfalt sei eine Stärke, keine Schwäche. "Wir respektieren Frauen und denken, dass sie Männern ebenbürtig sind", sagte er. Trump hat sich in Großbritannien mit seinen frauenfeindlichen Äußerungen viel Kritik eingehandelt.
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Trump hatte Khan zum Auftakt seines Staatsbesuchs als "Totalversager" ('stone cold loser') beschimpft, "der sich auf die Kriminalität in London konzentrieren sollte, nicht auf mich". Aus der Präsidentenmaschine "Air Force One" schrieb Trump noch vor der Landung auf dem Flughafen Stansted, Bürgermeister Khan, "der nach allem, was man hört, als Bürgermeister von London eine schreckliche Arbeit geleistet hat", sei fies zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewesen, "dem bei Weitem wichtigsten Verbündeten des Vereinigten Königreichs".
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Der Twitter-Attacke von Trump war eine scharfe Kritik Khans am US-Präsidenten vorausgegangen. Der Londoner Bürgermeister verglich die Sprache Trumps am Sonntag mit der von "Faschisten des 20. Jahrhunderts". Trump sei zunehmend eine "globale Bedrohung", sagte der Londoner Bürgermeister. Beide Politiker hatten sich in der Vergangenheit mehrfach verbale Scharmützel geliefert.
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Trump und First Lady Melania waren am Mittag von Königin Elisabeth II. im Buckingham-Palast empfangen worden. Für den Abend war ein Staatsbankett zu Ehren des US-Präsidenten geplant. Labour-Chef Jeremy Corbyn hatte seine Teilnahme daran aus Protest abgesagt. Vor allem am Dienstag wird mit Demonstrationen gegen Trump in London gerechnet.
- Nachrichtenagentur dpa