Zoff um Auslandsreise Pelosi wirft Trump vor, ihre Sicherheit gefährdet zu haben
Der Zoff geht weiter: Trump hat der Top-Demokratin Pelosi eine Auslandsreise im Militärflieger gestrichen. Pelosi wirft ihm nun vor, ihre Delegation durch sein Vorgehen gefährdet zu haben.
Die Top-Demokratin und Trump-Widersacherin Nancy Pelosi hat dem US-Präsidenten vorgeworfen, die Sicherheit ihrer Reise-Delegation gefährdet zu haben. Sie verschob die Reise, die sie mit Parteikollegen nach Brüssel, Ägypten und Afghanistan geplant hatte, nun komplett.
Präsident Donald Trump hatte Pelosi am Donnerstag in einem Brief mitgeteilt, dass er ihr den militärischen Flieger für die Auslandsreise streicht. Zugleich schrieb er, sie könne ja einen Linienflug nehmen. Begründet hatte Trump das mit dem Regierungsstillstand. "Angesichts der Tatsache, dass 800.000 großartige amerikanische Arbeiter kein Gehalt bekommen, stimmen Sie sicherlich zu, dass die Verschiebung dieser PR-Veranstaltung absolut angemessen ist", schrieb er.
Pelosi sagte nun, dass sie dazu bereit gewesen sei, auf Linienflüge auszuweichen. Doch weil Trump die Pläne enthüllt habe, sei das nicht möglich gewesen, der Sicherheit wegen. Der Präsident habe den vertraulichen Besuch in Afghanistan möglicherweise aus Unerfahrenheit enthüllt.
Die Nummer drei in den USA
Die 78 Jahre alte Vorsitzende des Repräsentantenhauses steht in der Rangfolge an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten. Trumps Entscheidung vom Donnerstag wirkte wie eine Revanche dafür, dass Pelosi ihm am Vortag nahegelegt hatte, wegen des teilweisen Regierungsstillstandes eine geplante Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress zu verschieben oder nur eine schriftliche Erklärung dazu abzugeben.
Die Absage am Donnerstag kam sehr überraschend. Mitglieder aus Pelosis Delegation, darunter der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Adam Schiff, hatten bereits in einem Bus der US-Luftwaffe auf die Abfahrt gewartet, als die Nachricht über Trumps Brief die Runde machte.
Das Weiße Haus weist die Vorwürfe zurück
Eine Mitarbeiterin des Weißen Hauses, die nicht namentlich zitiert werden wollte, wies die Vorwürfe Pelosis zurück. Wenn Pelosi und andere Kongressmitglieder Linienflüge nach Afghanistan buchten, komme das raus, erklärte sie. "Die Vorstellung, wir würden etwas leaken, was die Sicherheit von Amerikanern gefährdet, ist eine totale Lüge."
- Nancy Pelosi: Sie ist jetzt Trumps mächtigste Gegenspielerin
- Haushaltsstreit: Trump stürmt aus Gespräch mit Demokraten
- Bericht: Trump forderte Ex-Anwalt auf, den Kongress anzulügen
Doch für sein Verhalten erntete Trump auch Kritik aus den eigenen Reihen. Der einflussreiche Senator Lindsey Graham nannte die Absage unangemessen.
- Nachrichtenagentur dpa