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George H. W. Bush ist tot: So trauert Amerika um seinen 41. Präsidenten


Trauer um George H. W. Bush
"Unsere Freundschaft war eines der größten Geschenke"

dpa, küp

01.12.2018Lesedauer: 3 Min.
Die früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush bei einer Charity-Veranstaltung für Hurrikan-Opfer im Jahr 2008: Die ehemaligen Wahlkampf-Konkurrenten pflegten zuletzt ein freundschaftliches Verhältnis.Vergrößern des Bildes
Die früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush bei einer Charity-Veranstaltung für Hurrikan-Opfer im Jahr 2008: Die ehemaligen Wahlkampf-Konkurrenten pflegten zuletzt ein freundschaftliches Verhältnis. (Quelle: reuters)

Die USA trauern um ihren früheren Präsidenten: George H. W. Bush ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Sein Ex-Konkurrent Bill Clinton würdigte ihn als Freund.

Der demokratische Ex-Präsident Bill Clinton hat die Freundschaft zu seinem verstorbenen Amtsvorgänger George H. W. Bush als "eines der größten Geschenke seines Lebens" bezeichnet. Dafür werde er immer dankbar sein, erklärte Clinton nach dem Tod seines ehemaligen Wahlkampf-Konkurrenten.

Von dem Moment an, als er Bush als junger Gouverneur getroffen habe, sei er von der Freundlichkeit beeindruckt gewesen, mit der Bush seiner Tochter Chelsea begegnete, von dem ihm eigenen und aufrichtigen Anstand und dessen Zuneigung zu seiner Ehefrau Barbara. Clinton erklärte weiter, er sei für jede Minute dankbar, die er mit Bush verbrachte.

Gorbatschow nennt Bush einen "echten Partner"

Der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow sagte, er habe mit Bush in einer "dramatischen Zeit" zusammengearbeitet. "Das Ergebnis war die Beendigung des Kaltes Krieges und des Rüstungswettlaufs", so der 87-Jährige. Bush sei ein "echter Partner" gewesen, sagte Gorbatschow der Agentur Interfax in Moskau.

Bush und Gorbatschow setzten in den 1980er Jahren die schon unter Präsident Ronald Reagan begonnene Abrüstung fort. Sie ermöglichten nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 die deutsche Wiedervereinigung. Gorbatschow sagte, er und seine Frau Raissa (gestorben 1999) hätten immer die wohlwollende Freundlichkeit der Familie von George und Barbara Bush genossen.

Bushs Sohn George W. Bush, der von 2001 bis 2008 selbst als Präsident die USA regierte, äußerte in einer Erklärung seine Trauer über den Tod seines Vaters. Er sei der beste Vater gewesen, den man sich als Sohn oder Tochter habe wünschen können. Die gesamte Familie sei zutiefst dankbar für dessen Leben.

"Patriot und bescheidener Diener"

Der demokratische Ex-Präsident Barack Obama zeigte sich bestürzt über den Tod von Bush. Amerika habe einen "Patrioten und bescheidenen Diener" verloren, hieß es in einer Erklärung von Barack und Michelle Obama. "Während unsere Herzen heute schwer sind, sind sie auch voller Dankbarkeit." Bush habe sein Leben einem Land gewidmet, das er geliebt habe. Er hinterlasse ein Vermächtnis, das niemals erreicht werden könne, "auch wenn er gewollt hätte, dass wir alle es versuchen".

Der aktuelle US-Präsident Donald Trump würdigte Bushs Authentizität, seinen Witz und sein unerschütterliches Bekenntnis zu Glaube, Familie und den USA. Bush habe Generationen von Amerikanern zum öffentlichen Dienst inspiriert, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Bush habe immer einen Weg gefunden, die Messlatte höher zu setzen.

"Mit einem zuverlässigen Urteilsvermögen, gesundem Menschenverstand und einer unerschütterlichen Führung brachte Präsident Bush unsere Nation und die Welt zu einem friedlichen und siegreichen Abschluss des Kalten Krieges", hieß es weiter. Bush habe die Grundlagen für einen jahrzehntelangen Wohlstand geschaffen. Bei allem, was er vollbracht habe, sei er stets demütig geblieben.

Dem Historiker Mark Updegrove zufolge hatte Bush allerdings keine gute Meinung von Donald Trump und wählte ihn im November 2016 auch nicht – obwohl er der Kandidat seiner Partei war. Trump war der Trauerfeier von Barbara Bush ferngeblieben, die im April gestorben war. Der Präsident ließ damals ausrichten, "aus Respekt vor der Bush-Familie" nicht an der Zeremonie teilnehmen zu wollen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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