FBI durchsucht Postzentrum Die Spur der Paketbomben führt nach Florida
Auf der Suche nach dem Absender der Briefbomben an Trump-Kritiker hat das FBI ein Post-Office in Florida unter die Lupe genommen. Die Behörde warnt: Es könnten noch mehr Sprengsätze unterwegs sein.
Auf der Suche nach dem Absender der Paketbomben an prominente US-Demokraten und Kritiker von Präsident Donald Trump haben die Ermittler ein Postzentrum nahe Miami unter die Lupe genommen. Das FBI erhofft sich Hinweise, wer die insgesamt zehn Päckchen versandt hat, darunter an Ex-Präsident Barack Obama und namhafte Kritiker des momentanen Präsidenten.
Das FBI geht davon aus, dass alle Pakete an einer Stelle durch die US-Post gelaufen sind. In Kreisen der Ermittler hieß es am Donnerstag, die Baupläne für die Sprengsätze stammten aus dem Internet. Mehrere trügen als Absender die Adresse des Büros der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz in Florida. Sie war bis 2016 auch Vorsitzende des Democratic National Committee, der nationalen Organisation der Demokraten.
Weitere Paketbomben möglich
Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen bestätigte gegenüber dem Sender Fox, dass einige Päckchen in Florida aufgegeben wurden. Ein Bombenkommando untersuchte das Verteilzentrum in Opa-locka bei Miami. Den Behörden zufolge waren die Sprengsätze einfach zusammengebaut. Sicherheitsexperten sagten, ihr Ziel sei es möglicherweise gewesen, Angst zu verbreiten und nicht zu töten. Bisher wurde niemand durch die Rohrbomben verletzt. Unter den Adressaten waren auch Ex-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, das New Yorker Büro des US-Senders CNN und der Schauspieler und Trump-Kritiker Robert de Niro.
"Es ist nach wie vor möglich, dass weitere Pakete geschickt wurden oder werden", sagte FBI-Vizechef William Sweeney. Der Bundespolizei zufolge hatten mindestens fünf Sendungen als Absender die Adresse von Debbie Wasserman Schultz. Sweeney zufolge sind landesweit Hunderte Ermittler mit dem Fall befasst.
Einige der Pakete waren per Post geliefert, andere persönlich zugestellt worden. In den vergangenen Stunden sei zunächst kein neues verdächtiges Paket gefunden worden, sagte ein Vertreter des amerikanischen Postdiensts USPS am Donnerstagabend.
- Schwarzpulver und intakte Zünder: Rohrbomben hätten explodieren können
- Briefbomben-Serie in den USA: Trump sucht Schuld bei den Medien
Wenige Tage vor der Kongresswahl am 6. November werfen die Bombenfunde ein Schlaglicht auf ein politisch tief gespaltenes Land. Trump hatte die Bomben verurteilt, den Medien aber zugleich vorgeworfen, mit falschen Berichten das Klima zu vergiften. Trumps Kritiker werfen ihm das Schüren von Hass vor.
- Reuters, dpa