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Donald Trump jagt den Maulwurf – und will die Justiz einschalten


Nach dem Insider-Bericht
Trump jagt den Maulwurf – und will die Justiz einschalten

Von dpa, reuters, jmt

Aktualisiert am 07.09.2018Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Donald Trump an Bord der Air Force One: Er werde die Justiz auf den Fall ansetzen, kündigte er an.Vergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump an Bord der Air Force One: Er werde die Justiz auf den Fall ansetzen, kündigte er an. (Quelle: Kevin Lamarque/reuters)

Das Weiße Haus sucht den "Verräter": Nachdem die "New York Times" einen Insider-Bericht aus der Trump-Regierung veröffentlicht hat, will der US-Präsident eine Untersuchung anordnen.

Das Weiße Haus sucht nach dem Maulwurf in den eigenen vier Wänden. Einem Bericht der "New York Times" unter Berufung auf einen Regierungsberater zufolge soll im Weißen Haus eine Liste mit zwölf Namen kursieren, die als mögliche Autoren eines Gastbeitrags über Präsident Donald Trump in derselben Zeitung infrage kommen.

Widerstand in der Regierung?

Das Blatt hatte am Vortag einen anonymen Beitrag eines Regierungsvertreters gedruckt, der in drastischen Worten mit dem Präsidenten ins Gericht ging: Es gebe einen Kreis von Regierungsmitarbeitern, die ihre Aufgabe darin sähen, Trump am Schlimmsten zu hindern – bis es endlich vorbei ist.


Schon zuvor sahen sich zahlreiche Regierungsmitglieder in einer bislang nie da gewesenen Polit-Show gezwungen, ihre Unschuld zu beteuern. Der bei Trump in Ungnade gefallene Justizminister Jeff Sessions tat dies ebenso wie Außenminister Mike Pompeo, UN-Botschafterin Nikki Haley und Vizepräsident Mike Pence.

Trump: "Feigling" soll sich stellen

Trump forderte den Autor des Beitrags auf, sich zu stellen. "Um der nationalen Sicherheit willen sollte die 'New York Times' seinen Namen sofort veröffentlichen", sagte Trump. Er nannte den Autor einen "Feigling" und fügte hinzu: "Der sogenannte Widerstand ist wütend, weil ihre furchtbaren Ideen vom amerikanischen Volk zurückgewiesen worden sind, und es treibt sie in den Wahnsinn." Der Autor des Beitrags hatte betont, nicht dem "populären Widerstand der Linken" anzugehören, sondern für die Ideale der Republikaner zu streiten.

Die "New York Times" geriet selbst in die Kritik, weil sie den Beitrag entgegen journalistischer Regeln anonym veröffentlichte. Das Blatt bezeichnet den Autor als "senior official", womit viele Regierungsmitarbeiter gemeint sein können. Unklar ist also, wie hochrangig der Autor tatsächlich ist. Klar ist aber, dass er ein verheerendes Bild von Trumps Weißem Haus zeichnet – wie am Tag zuvor schon der Pulitzer-Preisträger Bob Woodward.

Kerry: "Eigentlich haben wir keinen Präsidenten"

Der Zeitungsbeitrag war Teil eines Doppelschlags gegen Trump. Tags zuvor waren Auszüge aus einem neuen Buch von Pulitzerpreis-Träger und Watergate-Enthüller Bob Woodward bekanntgeworden. Die dort lautgewordene Kritik geht exakt in dieselbe Richtung: Trump hat seine Regierung nicht unter Kontrolle. Der frühere Außenminister John Kerry sagte: "Eigentlich haben wir keinen Präsidenten."

Trump selbst bezeichnete das Buch Woodwards als Irreführung. "So, wie ich zitiert wurde, ist gar nicht meine Art zu sprechen", schrieb Trump auf Twitter. "Wenn ich das tun würde, wäre ich nicht zum Präsidenten gewählt worden." Die angeblichen Äußerungen seien erfunden. Anschließend legte er vor Journalisten an Bord der Air Force One in puncto des Insider-Berichts nach: Er werde Justizminister Jeff Sessions zu einer Untersuchung auffordern. Er solle die Kolumne in der New York Times als Angelegenheit der nationalen Sicherheit behandeln.

Verwendete Quellen
  • dpa, Reuters
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