Sonderermittler Mueller sicher Trumps Ex-Wahlkampfmanager wollte Zeugen beeinflussen
Dokumente von US-Sonderermittler Mueller sollen beweisen: Ein Ex-Wahlkampfmanager von Donald Trump hat Zeugen beeinflusst. Doch statt mit Strafe soll er mit Begnadigung rechnen können.
US-Sonderermittler Robert Mueller wirft Paul Manafort, dem früheren Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, versuchte Zeugenbeeinflussung vor. Mueller, der eine angebliche Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentenwahl untersuchen soll, teilte in einem Gerichtsdokument mit, Manafort habe versucht, per Telefon, SMS und verschlüsselten Botschaften mit zwei Personen aus der Lobbygruppe "Hapsburg Group" Kontakt aufzunehmen.
Er habe Zeugenaussagen beinflussen und Beweise verheimlichen wollen, heißt es in dem Dokument. Mueller bat den zuständigen Richter, Manafort vor seinem Prozess wieder in Haft zu nehmen. Manafort ist einer Reihe von Verbrechen angeklagt, darunter Geldwäsche sowie Bank- und Steuerbetrug. Er bestreitet die Vorwürfe.
Trump bestreitet eine russische Einflussnahme auf seine Wahl und nennt Muellers Ermittlungen eine "Hexenjagd". Zudem hat der US-Präsident mit seinen Äußerungen zu möglichen Begnadigungen eine Debatte in den USA ausgelöst. Kritiker vermuten, dass Trump damit einem Kreis von Personen aus seinem Umfeld wie Manafort oder Rechtsbeistand Michael Cohen einen Hinweis geben wollte, die in der Russland-Affäre unter dem Druck einer möglichen eigenen Verurteilung gegen den Präsidenten aussagen könnten.
Das Recht des US-Präsidenten, Straftäter in bestimmten Fällen zu begnadigen oder ihre Strafe zu reduzieren, ist umstritten. Deshalb hatten bisherige Präsidenten davon vor allem zum Ende ihrer Amtszeiten Gebrauch gemacht. Trump nicht. Er begnadigte am Donnerstagmorgen den konservativen Autor und Filmemacher Dinesh D'Souza. Er war 2014 wegen Verstößen gegen Regeln zur Wahlkampffinanzierung zu fünf Jahren auf Bewährung verurteilt worden.
- Reuters
- dpa