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Neues Enthüllungsbuch: Ex-Stabschef beschreibt totales Chaos unter Trump


Neues Enthüllungsbuch
Ex-Stabschef beschreibt totales Chaos unter Trump

ap, Martin Roy

16.02.2018Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Donald Trump: Im Weißen Haus soll er laut einem Bericht seines Ex-Stabschefs Reince Priebus für Chaos sorgen.Vergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump: Im Weißen Haus soll er laut einem Bericht seines Ex-Stabschefs Reince Priebus für Chaos sorgen. (Quelle: Evan Vucci/ap-bilder)

Im Juli 2017 wurde Reince Priebus als Stabschef von Donald Trump gefeuert. In einem neuen Buch berichtet er, wie der US-Präsident im Weißen Haus für Chaos sorgt.

Donald Trumps Ex-Stabschef Reince Priebus hält die Berichte über Chaos während der ersten Regierungsmonate seines Chefs noch für untertrieben. "Nehmen Sie alles, was Sie gehört haben, und multiplizieren Sie es mit 50", wird Priebus in einem Buch über die Zeit als Stabschef des Weißen Hauses zitiert, das im März herauskommen soll.

In "The Gatekeepers: How the White House Chiefs of Staff Define Every Presidency" beschreibt Priebus chaotische Szenen. So habe er vergeblich versucht, Trumps Temperament beim Twittern zu zügeln und gerade noch verhindern können, dass Justizminister Jeff Sessions zurücktritt.

Buchautor Chris Whipple schreibt in der Zeitschrift "Vanity Fair" unter Berufung auf Priebus, ein aufgebrachter Trump habe sich am Morgen nach seiner Vereidigung um 6 Uhr bei seinem Stabschef über Medienberichte beschwert, dass zu seiner Amtseinführung weniger Menschen gekommen seien als zu der seines Vorgängers Barack Obama. "Da waren mehr Menschen dort", habe Trump insistiert. "Da waren Leute, die nicht durch die Tore konnten. (...) Da sind alle möglichen Dinge passiert, die es diesen Leuten unmöglich gemacht haben, dahin zu kommen."

Whipple schreibt weiter, Priebus habe eine Auseinandersetzung über Zuschauerzahlen für kein gutes Thema am ersten vollen Regierungstag gehalten, sich andererseits aber entscheiden müssen, ob er sich deswegen mit dem Präsidenten überwerfen wolle.

Trump lässt sich auf Twitter nicht zügeln

Der Stab des Weißen Hauses habe auch versucht, Einfluss auf Trumps spontane Bemerkungen im Kurznachrichtendienst Twitter in den Griff zu bekommen. "Jeder hat zu verschiedenen Zeiten versucht, die Twitter-Gewohnheiten zu beruhigen – aber keiner hat es geschafft", sagte Priebus.

So habe sein Stab vorgeschlagen, täglich fünf oder sechs Tweets für den Präsidenten zu formulieren, unter denen Trump dann wählen sollte. "Einige davon sollten wirklich bis an die Grenze gehen", sagte Priebus. "Die Idee war, dass das immerhin Tweets wären, die wir sehen, verstehen und kontrollieren könnten." Damit aber hätte Trump nicht mehr die volle Kontrolle über seine Äußerungen gehabt.

Die Sache mit Jeff Sessions

Als das US-Justizministerium Ex-FBI-Chef Robert Mueller zum Sonderermittler in der Russland-Affäre ernannt hatte, habe Trump Justizminister Jeff Sessions derart beschimpft, dass dieser zurücktreten wollte, berichtete Whipple unter Berufung auf Priebus. Trumps Berater Donald McGhan sei in Panik in Priebus' Büro gehetzt. "Wir haben ein Problem", habe er ihm eröffnet. "Sessions ist gerade zurückgetreten."

Priebus berichtete, er sei zum Parkplatz geeilt, habe Sessions erklärt, ein Rücktritt sei unmöglich, und ihn aus dem Auto in sein Büro geschleppt. Dort habe er ihn dann zusammen mit Vizepräsident Mike Pence und Trumps damaligem Chefstrategen Stephen Bannon dazu gebracht, seinen Schritt noch einmal zu überdenken. Whipple schrieb, Sessions habe im Oval Office dann doch ein Rücktrittsschreiben übergeben, aber Priebus habe Trump überredet, es nicht anzunehmen.

Trump entließ Priebus im Juli. "Ich liebe den Typen noch", versicherte Priebus Whipple.

Verwendete Quellen
  • AP
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