t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandUSA

Donald Trumps Rede: "Größte ersten 100 Tage aller Zeiten"


Trump zieht nach hundert Tagen Bilanz
Kritiker? Alles Lügen!

Von afp, aj

Aktualisiert am 30.04.2025 - 04:05 UhrLesedauer: 3 Min.
100 Tage TrumpVergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump spricht in Michigan über seine ersten 100 Tage im Amt zu sprechen. (Quelle: Alex Brandon/AP/dpa/dpa-bilder)
News folgen

Donald Trump feiert sich für die "erfolgreichsten 100 Tage aller Zeiten" – mit Zollgeschenken für Autobauer, scharfen Angriffen auf Kritiker und altbekannten Parolen.

US-Präsident Donald Trump hat seine ersten 100 Tage im Amt mit einer aggressiven Kundgebung zelebriert. Die Monate seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar seien die "erfolgreichsten ersten 100 Tage einer Regierung in der Geschichte unseres Landes", behauptete der Republikaner vor Anhängern in der Stadt Warren im Bundesstaat Michigan.

Er habe die Inflation gesenkt, bekämpfe die "illegale Einwanderung" auf beispiellose Weise und gehe gegen "woke" Ideologien vor – etwa gegen Männer, die sich als Frauen ausgäben. Leider werde er darin wiederholt von Gerichten behindert, klagte der Präsident. "Wir holen uns unser Land von einer kranken politischen Klasse zurück, die dadurch reich geworden ist, Amerika zu verkaufen und ausbluten zu lassen. Wir lassen so etwas nicht mehr zu."

Der Autoindustrie den Vereinigten Staaten stellte der US-Präsident eine glänzende Zukunft in Aussicht. Dies liege an seiner Zoll- und Steuerpolitik, sagte der 78-Jährige in seiner Rede. Zuvor hatte der Republikaner ein Dekret zu Zollerleichterungen für Autohersteller unterzeichnet.

Dank seiner Zölle und der geplanten Steuererleichterungen kämen Unternehmen aus der ganzen Welt in die USA und eröffneten neue Werke, sagte Trump weiter. Dazu sollen auch die Zollerleichterungen beitragen. Unternehmen, die in den USA produzieren, können demnach in den ersten zwei Jahren reduzierte Aufschläge für den Import von Teilen in Anspruch nehmen. Autobauer sollen zudem nur einen US-Zolltarif zahlen: entweder den 25-prozentigen Aufschlag für im Ausland gebaute Autos oder 25 Prozent Zoll auf Stahl oder Aluminium.

Scharfe Attacken gegen Gegner

In seiner Rede ging Trump auch seine politischen Gegner einmal mehr scharf an. Es war der erste Auftritt in Wahlkampfmanier seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus am 20. Januar. "Ich habe euch vermisst, ich habe die Kampagne vermisst", rief er seinen Anhängern zu. Die Republikaner blicken nach der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr bereits auf die Kongresswahlen 2026 zur Mitte von Trumps Amtszeit.

Trump lästerte bei dem Auftritt ausgiebig über seinen Amtsvorgänger, den Demokraten Joe Biden, den er als sabbernden, senilen Mann darstellte und als "verrückten Typen" bezeichnete. "Wie zum Teufel konnte dieser Kerl jemals Präsident werden", spottete Trump. Die Demokraten beschimpfte er pauschal als "radikale Irre", "Kriminelle" und "kranke Leute". Zehntausende Bundesbeamte nannte er "inkompetent" und "korrupt".

Der 78-Jährige beklagte sich auch über "linksradikale Richter", die seine Politik zu stoppen versuchten, und voreingenommene Medien, die fast ausschließlich negativ über ihn berichteten. DIe schlechten Umfrageergebnisse, die jüngst anlässlich seiner ersten 100 Tage im Amt veröffentlicht wurden, tat er allesamt als gefälscht ab. Den Umfragen zufolge weiß Trump nur noch vier von zehn US-Bürgern hinter sich. Bei den Themen Wirtschaft und Einwanderung sind seine Werte demnach noch schlechter. Er selbst behauptete jedoch in Michigan wahrheitswidrig, mindestens 60 Prozent der Bürger stünden hinter ihm.

Trump betonte, er lasse sich durch nichts aufhalten. Unter dem Jubel seiner Anhänger versprach er als nächsten Schritt großangelegte Steuersenkungen. "In den kommenden Wochen und Monaten werden wir die größten Steuersenkungen in der amerikanischen Geschichte auf den Weg bringen", sagte Trump – und versprach einmal mehr ein "goldenes Zeitalter" für Amerika mit niedrigen Verbraucherpreisen, höheren Löhnen und der "besten Wirtschaft in der Geschichte der Welt".

Seine Anhänger in Warren bejubelten den Präsidenten und schwenkten Plakate mit der Aufschrift "Make America Great Again" (Macht Amerika wieder großartig). Im Saal hingen zudem Plakate mit der Aufschrift "100 Days of Greatness" (100 Jahre Größe") und "Jobs, Jobs, Jobs".

Trump lässt sich von Anhängern feiern

"Niemand kann in 100 Tagen so schnell etwas erreichen", sagte der pensionierte Krankenpfleger Steve Camber. Trump mache seinen Job "wirklich gut", lobte der 60-Jährige. Die 55-jährige Lisa Reeves sagte, Trump habe ein "Herz für Amerika" und die richtige Moralvorstellung. Die 40-jährige Nelly Nkouka sagte, sie schätze Trumps "Ehrlichkeit" und seine unverblümte Art. Allerdings hätten auch Einwanderer den amerikanischen Traum verdient, sagte die Frau, die 2005 aus dem Kongo in die USA gekommen war.

Fachleute warnen dagegen angesichts Trumps radikaler Zollpolitik vor höherer Inflation und einem langsameren Wirtschaftswachstum. Auch Trumps harter Kurs gegen Migranten, Richter, Staatsbedienstete, Universitäten und Minderheiten stößt in Teilen der Bevölkerung auf Widerstand. Kritiker werfen ihm zudem vor, die Nato-Verbündeten brüskiert zu haben. Im Ukraine-Krieg hatte Trump eine schnelle Lösung angekündigt, diese ist aber weiter nicht in Sicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
  • Eigene Beobachtung
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom