Belohnung bei Festnahme Illegale Immigranten melden: US-Bundesstaat soll mit Geld locken
In Missouri können Bürger auf eine Belohnung hoffen, wenn sie illegale Einwanderer melden. Das steht in einem Gesetzentwurf eines republikanischen Senators.
Ein Senator im US-Bundesstaat Missouri will Bürger, die illegale Einwanderer melden, belohnen. Wer einen Tipp an eine Hotline gibt, der zu einer Festnahme führt, soll 1.000 US-Dollar (etwa 955 Euro) erhalten, fordert der Republikaner David Gregory in einem Gesetzesentwurf.
Mit seiner Vorlage will er außerdem ein eigenes Einwanderungsprogramm auf Bundesstaatsebene schaffen. Damit könnten die Sicherheitsbehörden von Missouri enger mit den Bundesbeamten der Einwanderungsbehörde zusammenarbeiten. Das Gesetz soll illegale Einwanderung als Straftat einstufen, Behörden mehr Rechte geben, um gegen Beschuldigte zu ermitteln und Haftbefehle auszuführen.
Es soll außerdem eine anonyme Hotline eingerichtet werden, wie es sie auch auf Bundesebene gibt.
Demokraten lehnen Entwurf ab
"Einige Gerichtsbarkeiten kooperieren nur minimal oder weigern sich sogar ganz, mit der Einwanderungsbehörde zu kooperieren. Wir werden aktiv und finden einen Weg, um zu helfen", sagte Gregory in einer Erklärung. Von Seiten der Demokraten gab es harsche Kritik. Senatorin Tracy McCreery äußerte sich gegenüber dem US-Magazin "Newsweek" besorgt über die möglichen Auswirkungen des Gesetzes auf die undokumentierte Bevölkerung Missouris. "Nur etwa ein Prozent der Bevölkerung von Missouri sind Menschen ohne Papiere, und statistisch gesehen stellen diese Menschen keine Gefahr für die Einwohner von Missouri dar", sagte sie.
Der Gesetzentwurf muss nun beraten werden. Die Republikaner haben die Mehrheit von 23 Sitzen gegenüber elf Sitzen der Demokraten im Senat von Missouri. Auch im Repräsentantenhaus des Bundesstaates stellen die Republikaner die Mehrheit.
- newsweek.com: "ICE Report Encourages People to Report Illegal Immigrants for Payments of Up to a Thousand Dollars" (englisch)
