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USA: Donald Trump begnadigt "QAnon-Schamanen" nach Kapitol-Sturm


"Kaufe mir ein paar verdammte Waffen"
"QAnon-Schamane" feiert seine Begnadigung durch Trump

Von dpa, t-online
22.01.2025 - 22:11 UhrLesedauer: 2 Min.
Der selbst ernannte "QAnon-Schamane" im US-Kapitol: Gewalt gegen den politischen Gegner wird zunehmend legitimiert.Vergrößern des Bildes
Der selbst ernannte "QAnon-Schamane" im US-Kapitol: Wegen der Begnadigung durch Donald Trump gilt er nun nicht mehr als Straftäter. (Quelle: PA/Manuel Balce Ceneta/leer)
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Donald Trump hat mehr als 1.000 Beteiligte am Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 begnadigt. Darunter fällt auch eine schillernde Persönlichkeit aus der Verschwörungserzähler-Szene.

Kurz nach der Begnadigung aller Straftäter der Kapitol-Attacke durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump sind viele Verurteilte auf freiem Fuß – und triumphieren. An verschiedenen Orten im Land wurden in den ersten Stunden nach Trumps Amtseinführung Häftlinge entlassen, die wegen ihrer Beteiligung an dem gewaltsamen Sturm auf den Parlamentssitz vor vier Jahren schuldig gesprochen wurden. Darunter sind Leute, die damals brutal auf Polizisten und andere Sicherheitskräfte einprügelten.

Zu den Freigelassenen zählt auch der als "QAnon-Schamane" bekannt gewordene Jake Angeli-Chansley. QAnon ist eine Gruppe, die rechtsextreme Verschwörungserzählungen vor allem über das Internet verbreitet. Der 37-Jährige war 2021 wegen Behinderung eines Kongressverfahrens zu 41 Monaten Haft, anschließender dreijähriger Bewährung sowie einer Entschädigungszahlung von 2.000 US-Dollar verurteilt worden. Laut dem zuständigen Richter Royce C. Lamberth sei Angeli-Chansley zum "Inbegriff des Aufruhrs" geworden. Der Mann wurde bereits im Mai 2023 aus der Haft und in seine Bewährung entlassen.

Wegen der Bewährung konnte Angeli-Chansley allerdings nicht mehr legal Waffen erwerben. Durch die Begnadigung ist das nun wieder möglich. Der "QAnon-Schamane" will das nun offenbar direkt in die Tat umsetzen. Auf der Plattform X feierte er seine Begnadigung: Er dankte Donald Trump in einem Beitrag für die Begnadigung. "Jetzt werde ich mir ein paar verdammte Waffen kaufen", schreibt er in Großbuchstaben. Mit der Freilassung der Beteiligten am Sturm auf das US-Kapitol sei "Gerechtigkeit geglückt".

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Quelle: t-online

Auch rechtsextreme Milizionäre entlassen

Auch die bekanntesten Beschuldigten mit den höchsten Haftstrafen – die früheren Frontmänner der beiden rechtsradikalen Gruppen "Oath Keepers" und "Proud Boys", Stewart Rhodes und Henry "Enrique" Tarrio – kamen nur Stunden nach Trumps Amtsantritt am Montag frei.

Trumps rigorose Total-Begnadigung von allen aberhunderten Straftätern vom 6. Januar 2021 überraschte selbst Leute aus seinem Umfeld. Hochrangige Demokraten und Ex-Polizisten reagierten empört und höchst alarmiert. Trump rechtfertigte seine Entscheidung und sagte, viele Strafen seien "lächerlich" und "exzessiv" gewesen.

Trump stachelte Anhänger an

Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger des damaligen Präsidenten Trump den Parlamentssitz in Washington gewaltsam gestürmt. Dort war der Kongress an jenem Tag zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl 2020 gegen Trump formal zu bestätigen. Trump hatte seine Unterstützer zuvor in einer Rede und über Wochen zuvor mit unbelegten Behauptungen angestachelt, ihm sei der Wahlsieg durch Betrug gestohlen worden. Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben.

Manche der Randalierer wurden für kleinere Straftatbestände angeklagt – etwa dafür, dass sie unrechtmäßig in das Kapitol eindrangen, sich Polizisten widersetzten, Scheiben einschlugen, Gegenstände im Gebäude zerstörten oder stahlen. Andere wurden wegen schwerer Straftaten verurteilt, etwa weil sie mit Stöcken, Metallstangen oder Fäusten Polizisten niederprügelten oder von langer Hand die Attacke zur Sabotage des Machtwechsels geplant hatten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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