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Selenskyj mit Putin verwechselt: Joe Biden leistet sich peinliche Versprecher


"Meine Damen und Herren..."
Biden leistet sich peinliche Versprecher

Von t-online, cc

Aktualisiert am 12.07.2024Lesedauer: 3 Min.
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Im Video: Hier stellt Biden Selenskyj als Putin vor (Quelle: t-online)

Joe Biden stellte den Wolodymyr Selenskyj bei einer Nato-Zeremonie als Wladimir Putin vor. Seine Vizepräsidentin Kamala Harris verwechselte er zudem mit Donald Trump.

US-Präsident Joe Biden hat bei seiner mit Spannung erwarteten Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels direkt bei der ersten Frage zwei Namen durcheinander gebracht. Und zwar nicht irgendwelche Namen. Ein Journalist fragte Biden, was er über die Chancen von Vizepräsidentin Kamala Harris denke, Donald Trump bei der Präsidentenwahl zu schlagen, wenn sie für die Demokraten ins Rennen ginge.

Biden antwortete: "Sehen Sie, ich hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin gewählt, wenn ich nicht denken würde, dass sie für das Amt des Präsidenten qualifiziert ist." Der US-Präsident verwechselte seine Stellvertreterin Kamala Harris mit seinem republikanischen Herausforderer.

Doch das war nicht der einzige Fauxpas, der dem US-Präsidenten an diesem Tag unterlief. Wenige Stunden zuvor hatte Biden seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj bei einer Nato-Zeremonie irrtümlicherweise als Russlands Präsidenten Wladimir Putin vorgestellt. "Meine Damen und Herren, Präsident Putin", sagte Biden am Donnerstag in Washington – obwohl er eigentlich Selenskyj meinte.

Der 81-Jährige entfernte sich zunächst vom Rednerpult. Als er seinen Fehler bemerkte, kehrte zurück und sagte: "Er wird Präsident Putin schlagen. Präsident Selenskyj. Ich bin so darauf konzentriert, Präsident Putin zu schlagen."

Scholz äußert sich zu Biden-Versprecher

Seit seinem verkorksten Debattenauftritt Mitte Juni beim TV-Duell mit Trump wird die mentale Gesundheit und auch die körperliche Fitness des amerikanischen Regierungschefs intensiv diskutiert. Die Stimmen, die Biden für nicht mehr geeignet für eine weitere Amtszeit halten, werden lauter. Auch innerhalb der demokratischen Partei.

Den Auftritt als Gastgeber beim Nato-Gipfel war daher auch der Versuch für Biden, seine angeschlagene Reputation wiederherzustellen und zumindest auf internationaler Bühne zu glänzen. Doch dieser Versuch ging zumindest am letzten Tag des Gipfels schief.

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich im Anschluss zu dem Vorgang: "Versprecher passieren, und wenn man die alle beobachtet, passiert auch genug", sagte er auf einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels. Er schätze Präsident Biden sehr.

Scholz verteidigte Biden erneut gegen den Vorwurf, sein Amt nicht mehr führen zu können. Der amerikanische Präsident habe mit der Nato-Tagung und ihrer Vorbereitung gezeigt, dass er "sehr strategisch die richtigen Entscheidungen auf den Weg zu bringen in der Lage ist", sagte Scholz am Donnerstagabend in Washington.

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Als Gastgeber des Nato-Gipfels habe Biden eine große Rolle gespielt. Er sei nicht nur für den Ort, sondern auch die Verhandlungen zuständig gewesen. "Alleine die Entscheidungen sprechen für eine klare strategische Orientierung, die wichtig ist für die Ukraine", betonte Scholz.

Biden stand bei dem Nato-Treffen unter ständiger Beobachtung. Die ersten beiden Tage des Gipfels kam Biden als Gastgeber nahezu pannenfrei durch.

Die größten Schnitzer leistet sich Biden aber ohnehin in der Regel nicht, wenn er Reden vom Teleprompter abliest. Schwierig wird es für den Demokraten, der nach der US-Wahl im November wieder ins Weiße Haus einziehen will, wenn er frei spricht.

So war es auch bei der Pressekonferenz im Anschluss an den Gipfel. Da konnte Biden zwar inhaltlich überzeugen, sein Auftritt wirkte jedoch erneut nicht immer souverän. Neben dem Trump/Harris-Versprecher sprach er einmal auch von Asien statt von Europa oder er verwechselte China mit Russland. Seine Ausführungen wirkten zum Teil beschwerlich, seine Gestik äußerst behäbig.

Als er von einer Korrespondentin gefragt wurde, warum er den Platz nicht für einen jüngeren Politiker räume, etwas, das Biden noch im Wahlkampf 2020 versprochen hatte, antwortete der Präsident nur: "Die Dinge haben sich seitdem geändert."

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen im Livestream der Pressekonferenz von CNN
  • Nachrichtenagenturen AFP, Reuters und dpa
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