Regelmäßige Checks So fit ist Joe Biden laut seinen Ärzten
Joe Biden ist bei einem Auftritt gestürzt. Viele reden deshalb über seinen Gesundheitszustand. Was wir darüber wissen.
Ist er zu alt? Ist er gar krank? Immer wieder gibt es Spekulationen über den Gesundheitszustand von US-Präsident Joe Biden.
Auch nach seinem Sturz über einen Sandsack am Rande eines Auftritts am Donnerstagabend amerikanischer Zeit diskutieren viele Menschen, ob er noch in der Lage ist, das wohl machtvollste Amt der Welt auszuüben. Glaubt man dabei seinen Ärzten, lautet die Antwort: Ja.
Zuletzt veröffentlichten diese im Februar einen umfassenden Bericht zu Bidens Gesundheitsstatus. "Gesund" und "kraftvoll" sei der bei Amtsantritt bisher älteste US-Präsident demnach. Und: Der 80-Jährige sei vollumfänglich fit und in der Lage, seine Aufgaben zu erfüllen, schrieb sein langjähriger Arzt Kevin O'Connor damals.
"Steifer Gang" als Ursache für Stolpern?
In den USA müssen Präsidenten regelmäßig offenlegen, wie es um ihre Gesundheit bestellt ist. Rechtlich ist das nicht vorgeschrieben; es ist aber zu einer Art Ritual geworden, um das kein Präsident herumkommt.
Im Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe der Hauptstadt Washington standen im Februar daher diverse Untersuchungen an. Bei der Hautkrebsvorsorge sei eine "kleine Läsion" auf seiner Brust entfernt worden, hieß es. Diese stellte sich wenig später tatsächlich als Hautkrebs heraus, den die Ärzte umgehend entfernten.
Bidens Ohren, Augen und Rachen sind – Stand Februar – demnach normal. Auch zeigt der US-Präsident nach seiner Covid-19-Erkrankung vergangenen Sommer heute keinerlei Symptome mehr.
Biden hat allerdings das ein oder andere Wehwehchen. Dazu zählt etwa ein "steifer Gang". Biden bekommt deswegen maßgefertigte Schienen zur Stabilisierung, auch Orthesen genannt, verschrieben. Der 80-Jährige hat dem Bericht nach unter anderem mit einer Wirbelsäulenarthritis zu kämpfen – was in der Tat manchen Stolpervorfall bei öffentlichen Auftritten erklären mag.
Fünf Mal pro Woche Sport
Außerdem leidet Biden unter einer gastroösophagealen Refluxkrankheit. Die Verdauungserkrankung hat dem Arzt nach zur Folge, dass Biden sich häufiger räuspern und husten muss. Die Symptome verschlimmern sich seinem Arzt zufolge nach den Mahlzeiten. Untersuchungen der Lunge und der Atemwege dagegen hatten zuletzt keine Auffälligkeiten ergeben.
Außerdem wird Biden wegen nicht-valvulärem Vorhofflimmern, einem Herzleiden, behandelt. Laut O'Connor hat die bei Biden keine Symptome. Biden treibt ihm zufolge fünfmal pro Woche Sport. Er sei 1,83 Meter groß und wiege dabei knapp 81 Kilogramm. Ebenfalls vermerkt in der ärztlichen Akte: Biden raucht nicht und trinkt keinen Alkohol.
Die Untersuchungen vom Februar ergaben demnach keine Befunde, die auf einen Schlaganfall, Multiple Sklerose, Diabetes oder die Parkinsonkrankheit hindeuten würden. Und: Insgesamt stimmten die Befunde des Berichts weitgehend mit den Resultaten der letzten Untersuchung des Präsidenten im November 2021 überein.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa