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Neues Buch über Donald Trump: Er hatte Angst zu sterben


Neues Buch enthüllt Geheimnisse
Trump hatte Angst zu sterben und vernichtete Dokumente in Toilette

Von t-online, joh

Aktualisiert am 04.10.2022Lesedauer: 4 Min.
Donald Trump: Der US-Präsident hatte offenbar doch große Angst vor dem Coronavirus.Vergrößern des Bildes
Donald Trump: Der US-Präsident hatte offenbar doch große Angst vor dem Coronavirus. (Quelle: Mary Altaffer/dpa)

Dass der frühere Unternehmer Donald Trump zur Zeit seiner Präsidentschaft einige Fehler machte, ist bekannt. Nun kommen weitere Details ans Licht.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich offenbar noch mehr Verfehlungen während seiner Amtszeit geleistet, als bisher bekannt. In den USA ist ein neues Buch über Trump erschienen. In "Confidence Man – The Making of Donald Trump and the Breaking of America" von Maggie Haberman wird Trumps Werdegang von seiner Zeit als New Yorker Immobilienmogul bis zu seiner Präsidentschaft beleuchtet.

In dem Buch werden brisante Details offengelegt. Der Republikaner soll etwa Dokumente im Weißen Haus in der Toilette heruntergespült haben. Die Mitarbeiter hatten demnach regelmäßig mit verstopften WCs zu tun, die Rohre sollen von Papier blockiert gewesen sein. Trump soll auch Dokumente zerrissen haben, was gegen den Presidential Records Act verstößt – ein Gesetz, das besagt, dass Dokumente, die von einem Präsidenten erstellt oder erhalten wurden, Eigentum der US-Regierung sind und nach Ende der Präsidentschaft von den US-Nationalarchiven aufbewahrt werden müssen.

Trump verwirrt von Uniform

Trump habe außerdem mexikanische Drogenlabore bombardieren wollen, schreibt die Journalistin Haberman in ihrem Buch. Diesen Vorschlag habe der frühere US-Präsident einem damaligen Mitarbeiter des Gesundheitswesens gemacht, als dieser in seiner Uniform ins Oval Office kam. Trump dachte offenbar, er sei ein Militäroffizier und machte deshalb diesen Vorschlag. Danach forderte das Weiße Haus den Mitarbeiter auf, seine Uniform bei Besuchen im Oval Office nicht mehr zu tragen.

Der ehemalige Präsident hatte viele Monate die Gefahr durch die Corona-Pandemie verharmlost, dann erkrankte er selbst. Er soll dem Buch zufolge dann doch große Angst gehabt haben, an dem Virus zu sterben. Außerdem soll er dem damaligen Gouverneur New Yorks, Andrew Cuomo, geraten haben, nicht öffentlich über das Virus zu sprechen. "Mach keine so große Sache daraus", soll er zu Cuomo gesagt haben. "Du wirst es sonst zu einem Problem machen."

In dem Buch beschreibt die Autorin auch mehrere Treffen, bei denen sich Trump anderen Menschen gegenüber schlecht verhalten habe. So habe er bei einer Veranstaltung eine Delegation für Kellner gehalten und sie gebeten, Kanapees zu holen. Er soll sich außerdem mehrmals homophob geäußert haben.

Tochter Ivanka wollte er entlassen

Außerdem wollte Trump etwa seine Tochter Ivanka und dessen Ehemann Jared Kushner entlassen. Beide arbeiteten zur Zeit seiner Präsidentschaft beratend im Weißen Haus. Trump soll über seinen Schwiegersohn gesagt haben, als er eine Rede von Kushner gehört hatte, er "klingt wie ein Kind". Kurz bevor er einen Tweet absetzen wollte, in dem verkündet wurde, dass Ivanka und Jared das Weiße Haus verlassen werden, hielt ihn ein Berater davon ab und riet ihm, doch erst mit den beiden zu sprechen. Beide blieben letztlich bis zum Ende von Trumps Amtszeit Berater des Präsidenten.

Die Journalistin der "New York Times" stützte sich für das Buch auf mehr als 200 Quellen, darunter ehemalige Mitarbeiter Trumps und auch auf Interviews mit dem Republikaner selbst. Auf seiner Plattform "Truth Social" äußerte sich Trump bereits zu dem Buch und schrieb, es handele sich um "viele erfundene Geschichten ohne Faktenprüfung".

Maggie Haberman, die auch für ihre politischen CNN-Analysen bekannt ist, wurde im Internet für den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches kritisiert. Nutzer bei Twitter werfen ihr vor, Informationen bewusst geheim zu halten, um mehr Bücher zu verkaufen. Hätte die Öffentlichkeit schon vor dem 6. Januar 2021 – dem Tag des Sturms auf das Kapitol – Bescheid gewusst, hätte vielleicht einiges verhindert werden können, so der Vorwurf.

Trump über Haberman: "Sie ist wie meine Psychiaterin"

Trump selbst, der Haberman während seiner Amtszeit häufig anging, sprach mit ihr drei Mal für das Buch – vor allem, um seine Sicht der Dinge zu platzieren und seine Errungenschaften zu preisen. "Ich liebe es mit ihr, sie ist wie meine Psychiaterin", habe er während einer der Unterhaltungen zu seinen Beratern gesagt. Vor seinen Anhängern am Wochenende zeigte er sich deutlich weniger begeistert: "Eine wirklich schlechte Reporterin, die glaubt, dass sie meine Biografin ist", grantelte er über Haberman während einer Kundgebung in Michigan.

Bemerkenswert ist, dass am Ende der 700 Seiten auch Haberman sich trotz jahrzehntelanger Erfahrung als Trump-Erklärerin geschlagen gibt. "Ich wurde während der vier Jahre seiner Präsidentschaft immer wieder von Leuten gebeten, ich solle dechiffrieren, warum er machte, was er machte", schreibt sie. Die Wahrheit sei aber, dass ihn letztlich fast niemand wirklich kenne. "Einige kennen ihn besser als andere, aber er ist oft schlichtweg undurchschaubar. Das erlaubt Menschen, Bedeutung und Tiefe aus jeder seiner Aktionen herauszulesen, wie hohl diese auch sein mögen."

In der Nacht zum heutigen Dienstag war bekannt geworden, dass Trump den amerikanischen Nachrichtensender CNN verklagt. Donald Trump war von 2017 bis 2021 der 45. Präsident in den USA und wurde nach nur einer Amtszeit abgewählt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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