Gedenken an 9/11-Opfer Biden: Kampf gegen Terror geht weiter
Die Anschläge vom 11. September jähren sich zum 21. Mal. Bei der Trauerfeier nahe Washington machte US-Präsident Joe Biden ein großes Versprechen.
Mit mehreren großen Gedenkveranstaltungen haben die USA an die Opfer der Anschläge vom 11. September vor 21 Jahren erinnert. An allen drei Anschlagsorten von damals gedachten am Sonntag hochrangige Regierungsvertreter, Überlebende und Angehörige von Getöteten der fast 3.000 Todesopfer der verheerenden Attacken.
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US-Präsident Joe Biden versprach bei einer Trauerfeier am Verteidigungsministerium in Arlington nahe der Hauptstadt Washington, beim Kampf gegen den Terrorismus nicht nachzulassen. "Wir werden nicht ruhen, wir werden niemals vergessen und wir werden niemals aufgeben", sagte er. "Unsere Entschlossenheit, einen weiteren Anschlag auf die Vereinigten Staaten zu verhindern, ist ungebrochen."
Erinnerungen an 9/11
Am 11. September 2001 hatten islamistische Terroristen vier Flugzeuge gekapert. Nachdem sie American-Airlines-Flug 11 in den Nordturm des World Trade Centers steuerten, flog kurze Zeit später ein weiteres Flugzeug in den Südturm. American-Airlines-Flug 77 lenkten die Angreifer in das Verteidigungsministerium nahe Washington. Eine vierte Maschine stürzte in Pennsylvania ab, nachdem die Passagiere Widerstand gegen die Entführer geleistet hatten. Welches Ziel die Entführer mit der vierten Maschine hatten, ist bis heute unklar.
Während Biden das Pentagon in Arlington besuchte, war Vizepräsidentin Kamala Harris bei dem Gedenken in New York, und First Lady Jill Biden reiste zur damaligen Absturzstelle in Shanksville in Pennsylvania.
Glockenläuten in New York
In New York markierte ein Glockenläuten um 8.46 Uhr den Moment, in dem 2001 das erste Flugzeug in das World Trade Center gestürzt war. Anschließend verlasen Angehörige die Namen aller Todesopfer. Einer der Angehörigen nutzte dies für eine besondere Botschaft in Zeiten großer politischer Spaltung in den USA. An die Adresse der anwesenden Politiker sagte der Cousin zweier Opfer: "Es brauchte damals eine Tragödie, um unser Land zu vereinen. (...) Es sollte keine weitere Tragödie brauchen, um unsere Nation zu einen."
Bereits in der Nacht zum Sonntag hatten zwei Lichtsäulen an jener Stelle in New York aus dem Boden hervorgeragt, wo einst die Türme des World Trade Centers standen. Auch das berühmte Empire State Building war zum Gedenken blau angestrahlt.
"Krieg gegen den Terror"
Die Terroranschläge forderten noch weit über den 11. September 2001 hinaus Tausende Opfer. Viele der Ersthelfer und Überlebende erkrankten, weil sie auf dem Trümmerfeld der Zwillingstürme etlichen Giftstoffen ausgesetzt waren.
Biden erinnerte an den Einsatz der Rettungskräfte von damals, und an jene Amerikaner, die im nachfolgenden "Krieg gegen den Terror" ihr Leben aufs Spiel setzten oder verloren. An sie und ihre Angehörigen gerichtet sagte er: "Wir stehen unglaublich in Ihrer Schuld."
Kritik wegen Abzug aus Afghanistan
Als Antwort auf die Anschläge waren ausländische Truppen 2001 unter US-Führung in Afghanistan einmarschiert. Der internationale Einsatz führte damals zum Sturz der Taliban-Regierung, die Terroristen von Al-Kaida Unterschlupf gewährt hatte. Der Militäreinsatz ging im vergangenen Sommer zu Ende. Der überstürzte und teils chaotische Truppenabzug brachte der Regierung von Biden viel Kritik ein. Die Taliban sind nun wieder an der Macht.
Den Drahtzieher der Anschläge, den damaligen Chef der Terrorgruppe Al-Kaida, Osama bin Laden, hatten US-Spezialeinheiten 2011 nach langer Suche in Pakistan getötet. "Es hat zehn Jahre gedauert, Osama bin Laden aufzuspüren und zu töten, aber wir haben es geschafft", sagte Biden. Erst vor einigen Wochen, Ende Juli, töteten die USA auch Bin Ladens damaligen Stellvertreter und späteren Nachfolger, Aiman al-Sawahiri, bei einem gezielten Drohnenangriff in Afghanistan.
Der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Mark Milley, sagte: "Die Terroristen glaubten, dass sie uns zerstören können. Sie haben sich geirrt. Terror wird uns niemals zerstören." Auch Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte: "Amerikas Entschlossenheit, unser Land zu beschützen, wird niemals nachlassen."
- Nachrichtenagentur dpa