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Ukraine-Konflikt: Eingreiftruppe der Nato offenbar in Alarmbereitschaft


Ukraine-Konflikt
Eingreiftruppe der Nato offenbar in Alarmbereitschaft versetzt

Von afp
22.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Nato-Soldaten bei einer Übung in der Ukraine: Die Einsatzbereitschaft der schnellen Eingreiftruppe des Militärbündnisses ist offenbar erhöht worden.Vergrößern des BildesNato-Soldaten bei einer Übung in der Ukraine: Die Einsatzbereitschaft der schnellen Eingreiftruppe des Militärbündnisses ist offenbar erhöht worden. (Quelle: getty-images-bilder)

Die sogenannte Speerspitze der Nato soll in Krisensituationen schnell eingreifen können – mit bis zu 40.000 Soldaten. Angesichts des Konflikts mit Russland bereitet sie sich nun einem Bericht zufolge auf einen Einsatz vor.

Die Spannungen zwischen der Nato und Russland wegen des russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine halten unvermindert an. Laut einem Medienbericht hat das westliche Militärbündnis nun einen ersten konkreten militärischen Schritt unternommen und die Einsatzbereitschaft der schnellen Einsatztruppe erhöht. Der "Welt" zufolge muss die sogenannte Nato-Speerspitze seit diesem Montag innerhalb von fünf Tagen einsatzbereit sein für die Verlegung in ein Krisengebiet.

Die Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force, VJTF) ist die schnellste Eingreiftruppe der Nato. Sie ist Teil der Nato Response Force (NRF), ein multinationaler, schnell verlegbarer Einsatzverband, der bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten umfasst. Aufgabe der NRF sind die Landes- und Bündnisverteidigung sowie das weltweite Krisenmanagement. Zuletzt kam sie bei den Evakuierungsmaßnahmen aus Afghanistan zum Einsatz.

Einheit nach Krim-Annexion gegründet

Die Speerspitze VJTF ist ständig in Alarmbereitschaft und kann mittlerweile innerhalb weniger Tage bis zu 20.000 Soldaten mobilisieren und in Krisengebiete verlegen. Sie war 2014 infolge der Annexion der Krim durch Russland gegründet worden. Seitdem setzt die Nato wie im Kalten Krieg verstärkt auf Abschreckung.

Über einen Einsatz der VJTF würde auf politischer Ebene seitens der Nato-Mitgliedsländer entschieden. Das nach einem Rotationsprinzip im Jahrestakt jeweils zuständige Bündnisland entscheidet dann noch einmal separat. In der Theorie stehen stets drei Nationen mit unterschiedlichen Reaktionszeiten einsatzbereit.

Türkei hätte das Kommando

Derzeit kommt der Leitverband aus der Türkei. Die türkischen Truppen befinden sich somit in der Stand-by-Phase und sollen innerhalb von zwei bis sieben Tagen einsatzbereit sein. Der Leitverband des vergangenen Jahres, aktuell der polnische, ist in der Stand-down-Phase, kann also innerhalb von 30 Tagen mobilisiert werden. Der nächste Leitverband – Frankreich – steht innerhalb von 45 Tagen bereit.

Deutschland hatte zuletzt 2015 die VJTF-Führung inne und übernimmt diese 2023 erneut. Im nächsten Jahr wechseln die deutschen Truppen demnach in die Stand-up-Phase (45 Tage bis zur Einsatzbereitschaft). Dafür sind 13.600 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten vorgesehen – 70 Prozent mehr als in den Vorjahren. Hinzu kommen weitere gut 3.000 Soldaten aus anderen Bereichen wie Sanitätsdienst oder Logistik.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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