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Griechenland wirft Türkei Verstoß gegen Flüchtlingsabkommen vor


Streit um Schiff in Seenot
Griechenland wirft Türkei Verstoß gegen Flüchtlingsabkommen vor

Von afp
31.10.2021Lesedauer: 1 Min.
Flüchtlinge erreichen Griechenland (Archivbild): Griechenland und die Türkei werfen einander regelmäßig vor, das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und Ankara zu verletzten.Vergrößern des Bildes
Flüchtlinge erreichen Griechenland (Archivbild): Griechenland und die Türkei werfen einander regelmäßig vor, das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und Ankara zu verletzten. (Quelle: ANE Edition/imago-images-bilder)

Ein türkisches Schiff mit rund 400 Flüchtlingen an Bord geriet am Freitag in Seenot. Ankara weigerte sich, die Menschen aufzunehmen. Inzwischen sind sie auf einer griechischen Insel von Bord gegangen.

In Griechenland sind am Sonntag knapp 400 Flüchtlinge von Bord eines unter türkischer Flagge fahrenden Frachtschiffes gegangen. Zwar hatten die griechischen Behörden dem Schiff ein Andocken erlaubt, dennoch warf Athen Ankara vor, das Flüchtlingsabkommen mit der EU zu verletzen. "Die Türkei ist ihrer Verantwortung gegenüber der EU erneut nicht nachgekommen", erklärte Handelsmarineminister Giannis Plakiotakis.

Das Schiff hatte am Freitag nach Angaben der griechischen Behörden nach einem Maschinenschaden in internationalen Gewässern ein Notsignal ausgesendet. Griechenland genehmigte daraufhin am Sonntagmorgen ein Anlegen an der Ägäis-Insel Kos. Nach griechischen Behörden gingen knapp 400 Migranten von Bord. Sie sollten unter Quarantäne gestellt und auf das Coronavirus getestet werden. Sechs Migranten wurden demnach zu Befragungen festgesetzt.

Klare Regeln zwischen EU und Ankara

Griechenland hatte die Türkei seit Freitag vergeblich darum gebeten, das Schiff zurückzunehmen. Wegen der Weigerung der Türkei genehmigten die griechischen Behörden schließlich ein Anlegen in Kos. Plakiotakis warf der Türkei vor, "sich geweigert zu haben, ein unter türkischer Flagge fahrendes Schiff zurückzunehmen, das von einem türkischen Hafen aus gestartet ist".

Griechenland und die Türkei werfen einander regelmäßig vor, das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und Ankara zu verletzten. Der Flüchtlingsdeal vom März 2016 sieht vor, dass die Türkei die Zahl der Flüchtlinge begrenzt, die über ihr Gebiet in die EU kommen. Im Gegenzug erhält die Türkei EU-Finanzhilfen in Milliardenhöhe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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