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Afghanistan: Helfer der Bundeswehr irren schutzlos in Kabul umher


"Keine Hoffnung mehr für sie"
Helfer der Bundeswehr irren schutzlos in Kabul umher

Von dpa, sle

Aktualisiert am 16.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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"Sie werden meine Haut abziehen": Ahmad Samim Jabari half der Bundeswehr, jetzt fürchtet er um sein Leben. (Quelle: t-online)

Ex-Ortskräfte der Bundeswehr müssen in Afghanistan um ihr Leben bangen. Drei "Safehouses" haben die Taliban entdeckt, sie mussten aufgelöst werden. Mancher Helfer bereut sein Engagement für Deutschland zutiefst.

Mehrere sogenannte "sichere Häuser" in Kabul, in denen afghanische Ortskräfte der Bundeswehr und weiterer Institutionen zeitweise Zuflucht gefunden hatten, mussten aufgegeben werden. Das berichtete am Montag das ZDF-Magazin "frontal" unter Berufung auf den Vorsitzenden des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, Marcus Grotian. "Ich habe 400 Menschen mitgeteilt, dass es für sie keine Hoffnung mehr gibt und die Safehouses aufgelöst", zitierte ihn der Sender. Dies bestätigte ein ehemaliger Übersetzer der Bundeswehr auch der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von 350 Personen. Drei dieser Zufluchtsorte hatte das Patenschaftsnetzwerk mithilfe von Spendengeldern eingerichtet.

Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet von einem früheren Bundeswehr-Dolmetscher, der nun auf sich alleine gestellt ist:

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"Bedauere zutiefst, für die Bundeswehr gearbeitet zu haben"

Laut Aussage des afghanischen Übersetzers, dessen Identität dem ZDF bekannt sei, hielten sich bis zuletzt Hunderte afghanische Ortskräfte und ihre Familienmitglieder in insgesamt drei "Safehouses" in Kabul auf. Diese seien jedoch offensichtlich von den Taliban entdeckt worden. Die Islamisten würden auf den Straßen von Kabul patrouillieren und gezielt nach Ortskräften der internationalen Streitkräfte suchen, von denen viele dort umherirrten, hieß es in dem Bericht weiter. Der afghanische Übersetzer sagte demnach "frontal", er bedauere zutiefst, für die deutsche Bundeswehr gearbeitet zu haben.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte am Nachmittag noch einmal versichert, die Bundesregierung tue alles, um den Ortskräften und ihren Familien die Ausreise zu ermöglichen. Allerdings räumte der SPD-Politiker ein, dass er auch nicht wisse, wie diese zum Flughafen gelangen könnten. Die Bundesregierung steht massiv in der Kritik, weil sich die Ausreise der Ortskräfte immer wieder verzögert hatte – bis dann die radikalislamischen Taliban die Macht in immer mehr afghanischen Städten und zuletzt auch in der Hauptstadt Kabul übernahmen.

Verwendete Quellen
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