"Todesfalle für Terroristen" Netanjahu kündigt "neue Spielregeln" für Hamas an
Seit wenigen Stunden herrscht Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Doch bereits jetzt kündigte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an, auf neue Angriffe
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazakonflikt hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von "neuen Spielregeln" gegenüber der islamistischen Hamas gesprochen. Israel werde auf neue Raketenangriffe aus dem Gazastreifen in aller Härte reagieren, warnte Netanjahu am Freitag bei einem Besuch im Militärhauptquartier in Tel Aviv. "Wir haben die Gleichung nicht nur für die Zeit der Operation, sondern auch für die Zukunft verändert."
Unter Vermittlung Ägyptens hatten sich Israel und die im Gazastreifen herrschende Hamas nach elf Tagen auf eine Waffenruhe verständigt. Sie gilt seit dem frühen Freitagmorgen. In den ersten Stunden hielt sie auch.
"Die Hamas kann sich nicht mehr verstecken"
Netanjahu sprach von großen Erfolgen im Kampf gegen die Hamas. Eine unterirdische Mauer entlang des Gazastreifens, die schon vor dem Einsatz fertiggestellt worden sei, habe die Möglichkeit von Angriffstunneln der Hamas komplett unterbunden. Man habe aber auch Verteidigungstunnel zerstört, das sogenannte Metro-System unter Wohngebieten in dem Küstenstreifen selbst. "Die Hamas kann sich nicht mehr verstecken."
Außerdem habe Israels Armee viele führende Mitglieder der militanten Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad getötet, sagte Netanjahu. "Wer nicht getötet wurde, weiß, dass unser langer Arm ihn überall erreichen kann – über und unter der Erde." Das weitverzweigte Tunnelsystem unter dem Gazastreifen sei während der Luftangriffe zur "Todesfalle für Terroristen" geworden. Außerdem habe man Drohnen der Hamas sowie ein Marinekommando zur See abgefangen.
Netanjahu dankte US-Präsident Joe Biden sowie anderen ausländischen Politikern für deren Unterstützung. Eskaliert war der Konflikt mit dem Raketenbeschuss Jerusalems durch militante Palästinenser. Dem vorausgegangen waren Zusammenstöße und Konflikte zwischen Juden und Arabern in der beiden Gemeinschaften heiligen Stadt.
- Nachrichtenagentur dpa