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Israel: Wütender Mob prügelt Araber mit Knüppeln bewusstlos


Ausschreitungen in israelischen Städten
Wütender Mob prügelt Araber bewusstlos

Von afp, dpa, aj

Aktualisiert am 13.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Jüdische Demonstranten stoßen mit Menschen arabischer Herkunft in der Nähe der Großen Omari-Moschee zusammen: In der Stadt Lod wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, da die Spannungen zwischen Israelis und arabischen Israelis steigen.Vergrößern des Bildes
Jüdische Demonstranten stoßen mit Menschen arabischer Herkunft in der Nähe der Großen Omari-Moschee zusammen: In der Stadt Lod wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, da die Spannungen zwischen Israelis und arabischen Israelis steigen. (Quelle: dpa)
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Während zwischen Israel und Gaza die Raketen fliegen, eskaliert auch die Lage in den Straßen weiter: In mehreren israelischen Städten kommt es erneut zu Gewalt. Sowohl Araber als auch Juden werden schwer verletzt.

Die Spannungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis nehmen vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern zu. In Bat Jam südlich von Tel Aviv attackierten ultrarechte Juden nach Medienberichten arabische Geschäfte.

Ein mutmaßlich arabischer Einwohner wurde von einer jüdischen Menge brutal mit Knüppeln angegriffen. Vom israelischen Sender Kan übertragene Livebilder zeigten, wie Dutzende Angreifer den Mann gewaltsam aus seinem Auto zerrten und ihn bewusstlos prügelten. Im Anschluss ließen sie ihn reglos auf der Straße liegen, Polizei und Rettungskräfte trafen erst 15 Minuten später ein. Nach Angaben eines Krankenhauses in Tel Aviv wurde der Mann schwer verletzt.

Die Attacke auf ein Geschäft wurde hier im Video festgehalten:

In Akko wurde den Berichten zufolge ein Jude durch Steinwürfe schwer verletzt. In Haifa bewarfen jüdische Demonstranten nach Angaben der "Times of Israel" einen arabischen Autofahrer mit Steinen. Er habe daraufhin einen der Angreifer angefahren und verletzt. Auch in Tiberias wurde nach Polizeiangaben ein arabischer Fahrer von jüdischen Demonstranten mit Steinen angegriffen und verletzt.

Spannungen im Westjordanland nehmen zu

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Gewalt. "Was in den vergangenen Tagen in den Städten Israels geschehen ist, ist inakzeptabel", erklärte er. "Nichts rechtfertigt den Lynchmord an Arabern durch Juden, und nichts rechtfertigt den Lynchmord an Juden durch Araber."

Auch im von Israel besetzten Westjordanland nahmen die Spannungen zu. In der Nähe der Stadt Nablus im Norden des Westjordanlands wurde erneut ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten getötet, wie das palästinensische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Das israelische Militär erklärte, es habe das Feuer auf einen palästinensischen "Angreifer" eröffnet und ihn "ausgeschaltet". Details wurden nicht genannt.

Lage in Nahost eskaliert weiter

In Nahost ist die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern in den vergangenen Tagen eskaliert. Nach israelischen Angaben haben militante Palästinenserorganisationen wie die Hamas und der Islamische Dschihad seit Montag mehr als 1.500 Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Viele der Geschosse wurden von der israelischen Raketenabwehr abgefangen, andere schlugen jedoch in Wohngebieten ein. In Israel wurden insgesamt sieben Menschen durch den Raketenbeschuss getötet.

Als Reaktion auf die Attacken flog die israelische Luftwaffe die schwersten Angriffe seit dem Gaza-Krieg 2014. Sie bombardierte bei hunderten Einsätzen Einrichtungen der Hamas und anderer militanter Gruppen im Gazastreifen. Nach palästinensischen Angaben wurden bei den Luftangriffen mindestens 56 Menschen getötet.

Auslöser der jüngsten Gewalteskalation ist die drohende Zwangsräumung von rund 30 Palästinensern aus ihren von jüdischen Israelis beanspruchten Wohnungen in Ost-Jerusalem. Bei den heftigsten Zusammenstößen seit Jahren zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern in Ost-Jerusalem waren in den vergangenen Tagen hunderte Palästinenser und dutzende Polizisten verletzt worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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