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Armenien und Aserbaidschan: Angriffe in Bergkarabach trotz Waffenruhe


Armenien und Aserbaidschan
Trotz Waffenruhe – neue Angriffe erschüttern Bergkarabach

Von rtr, afp
12.10.2020Lesedauer: 1 Min.
Rettungskräfte tragen eine verletzte Person: In Bergkarabach gibt es die schwersten Gefechte seit Jahrzehnten.Vergrößern des Bildes
Rettungskräfte tragen eine verletzte Person: In Bergkarabach gibt es die schwersten Gefechte seit Jahrzehnten. (Quelle: Aziz Karimov/ap-bilder)

Armenien und Aserbaidschan haben eigentlich Waffenruhe vereinbart, dennoch kämpfen sie weiter um die umstrittene Kaukasusregion Bergkarabach. Beiden Seiten beschuldigen sich gegenseitig.

Aus der zwischen Armenien und Aserbaidschan umstrittenen Kaukasusregion Bergkarabach werden weiter Verstöße gegen die Waffenruhe gemeldet. Beide Seiten berichteten von Kampfhandlungen und gaben jeweils der Gegenseite dafür die Schuld.

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium warf armenischen Truppen vor, Militärstützpunkte in mehreren Regionen beschossen zu haben. Die von der armenischen Regierung unterstützten Behörden in Bergkarabach teilten mit, Angriffe der aserbaidschanischen Armee abgewehrt zu haben. Im Gebiet um die Stadt Hadrut seien anhaltend größere Militäreinsätze im Gang.

Waffenruhe erst am Samstag in Kraft getreten

Die am 27. September ausgebrochenen Kämpfe sind die schwersten in Bergkarabach seit mehr als 25 Jahren. Rund 500 Todesopfer wurden bislang gemeldet. In der Nacht zu Samstag hatten sich die Außenminister Armeniens und Aserbaidschans unter Vermittlung Russlands in Moskau auf eine Waffenruhe verständigt. Dagegen wurde aber bereits am Sonntag verstoßen, wofür sich die Konfliktparteien gegenseitig verantwortlich machten.

In Bergkarabach im Südkaukasus leben überwiegend christliche Armenier, die dortige Führung wird von der armenischen Regierung in Eriwan unterstützt. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zum mehrheitlich islamischen Aserbaidschan, von dem es sich jedoch 1991 losgesagt hatte.

Da Armenien mit Russland verbündet ist und Aserbaidschan von der Türkei unterstützt wird, droht eine Ausweitung des Konflikts über die Region hinaus mit weitreichenden Folgen auch für die Wirtschaft. Durch den Südkaukasus laufen wichtige Erdgas- und Öl-Pipelines.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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