Mit neuen Langstrecken-Raketen Iranisches Militär greift Attrappe von US-Flugzeugträger an
Während einer großangelegten Militärübung haben die iranischen Revolutionsgarden eine Attrappe eines US-Flugzeugsträgers unter Beschuss genommen. Die USA kritisierten die Aktion.
Die iranischen Revolutionsgarden haben bei einer Militärübung nahe der Straße von Hormus nach iranischen Medienberichten die Attrappe eines US-Flugzeugträgers angegriffen. Eine Sprecherin der US-Marine nannte das Vorgehen des Iran am Dienstag "unverantwortlich und rücksichtslos". Die fünfte Flotte der US-Marine ist derzeit in Bahrain stationiert, nur wenige hundert Kilometer von der iranischen Küste entfernt.
Das iranische Staatsfernsehen übertrug Bilder der Militärübung nahe der Straße von Hormus, durch die ein Fünftel der weltweiten Öltransporte verschifft werden. Zu sehen waren iranische Schnellboote, Hubschrauber und Landstreitkräfte, die die Flugzeugträger-Attrappe unter anderem mit Raketen angriffen.
Angriff mit neuen Langstrecken-Raketen
Bei der Übung seien auch neue Langstrecken-Raketen eingesetzt worden, teilte ein Sprecher der Revolutionsgarden mit. Diese seien in der Lage, "schwimmende Ziele auf die Entfernung anzugreifen", sagte der iranische General Abbas Nilforoschan laut einer Website der Revolutionsgarden.
Kritik vom US-Militär
Rebecca Rebarich, Sprecherin der fünften US-Flotte in Bahrain, kritisierte den Einsatz der Attrappe, die einem Schiff der US-Nimitz-Klasse nachempfunden ist. Die US-Marine selbst nehme nur defensive Übungen vor, die Übung des Iran sei aber "offensiv" gewesen und habe "einschüchtern" sollen, sagte die Marinesprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Die Durchfahrt von Handelsschiffen durch die Straße von Hormus sei durch die iranische Übung nicht gestört worden.
Unter US-Präsident Donald Trump haben sich die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran massiv verschlechtert. Trump beschreibt den Iran regelmäßig als Hauptquelle von Gewalt und Instabilität im Nahen Osten und verfolgt eine Politik des "maximalen Drucks" auf das Land. Zu Beginn des Jahres hatten beide Staaten am Rande eines Krieges gestanden, nachdem der iranische General Kassem Soleimani bei einem US-Angriff im Irak gezielt getötet worden war.
- Nachrichtenagentur AFP