Erdgas in der Ägäis Konflikt zwischen Türkei und Griechenland entspannt sich
Der Einsatz von Angela Merkel hat sich ausgezahlt: Im Streit zwischen Griechenland und der Türkei um Erdgas im östlichen Mittelmeer kehrt Entspannung ein. Die Bundeskanzlerin vermittelte, als eine Eskalation drohte.
Im Streit zwischen der Türkei und Griechenland um die Erkundung von Erdgasfeldern im östlichen Mittelmeer entspannt sich die Lage. Die Regierung in Athen begrüßte am Dienstag die Entscheidung der Türkei, auf umstrittene Forschungsfahrten unter anderem südlich von Kreta vorläufig zu verzichten. "Das ist eine gute Entscheidung", sagte der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas. Aus Kreisen des Verteidigungsministerium in Athen hieß es, die Türkei habe die meisten ihrer Kriegsschiffe aus der Region abgezogen. Auch die meisten griechischen Schiffe seien in ihre Stützpunkte zurückgekehrt.
Die Entspannung führen griechische Medien auf eine Vermittlung von Bundeskanzlerin Angela Merkelzurück. Merkel habe vergangene Woche mit dem griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis und mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen.
Eine dauerhafte Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht
Eine dauerhafte Lösung des Konflikt um Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer ist jedoch noch nicht geschafft. Ankara stellt den Status zahlreicher griechischer Inseln in Frage und will darüber mit Athen verhandeln. Athen ist nur bereit, über den Festlandsockel im östlichen Mittelmeer zu diskutieren.
Griechenland hatte in den vergangenen Monaten die Türkei davor gewarnt, Schiffe zur Suche nach Erdgas in die Region zu entsenden. Die Suche der Türkei nach Erdgas südlich der griechischen Inseln ist aus Sicht Athens illegal, weil diese Region zur sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone des EU-Landes gehören. Auch die EU hat diese türkischen Aktionen verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Nach türkischer Lesart haben Inseln wie Kreta zwar Hoheitsgewässer, aber keine Ausschließliche Wirtschaftszone.
- Nachrichtenagentur dpa