13 Jahre vermisst Familie: US-Informant Levinson in iranischer Haft gestorben
Im Jahr 2007 verschwand Robert Levinson auf einer iranischen Insel. Nun ist der US-Bürger nach Angaben seiner Familie in Gefangenschaft verstorben. US-Präsident Trump widerspricht.
Der US-Bürger Robert Levinson ist nach Angaben seiner Familie nach 13 Jahren in iranischer Gefangenschaft gestorben. Levinson hatte Berichten zufolge Verbindungen zu CIA und FBI. "Wir haben kürzlich Informationen von US-Regierungsvertretern erhalten, die sie ebenso wie uns zu dem Schluss kommen ließen, dass unserer wundervoller Ehemann und Vater in iranischer Gefangenschaft gestorben ist", teilte die Familie am Mittwoch mit.
Die genauen Todesumstände seien unklar, doch sei Levinson noch vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie gestorben, hieß es weiter in der Mitteilung. Die Familie machte die "grausamen, herzlosen Handlungen des iranischen Regimes" für seinen Tod verantwortlich.
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US-Präsident Donald Trump erklärte jedoch, er "akzeptiere" die Schlussfolgerung nicht, wonach Levinson tot sei. Er räumte am Mittwochabend (Ortszeit) jedoch im Weißen Haus ein: "Es sieht nicht gut aus." Levinson sei seit langer Zeit krank gewesen, sagte Trump. "Er war ein guter Mann", sagte Trump und drückte der Familie des vor 13 Jahren im Iran verschwundenen Levinson sein Mitgefühl aus.
Irans Regierung bestreitet seine Gefangenschaft
Der frühere US-Bundespolizist war im März 2007 unter mysteriösen Umständen auf der iranischen Insel Kisch verschwunden, wo er dem Handel mit gefälschten Zigaretten nachgespürt haben soll. Die US-Zeitung "Washington Post" hatte 2013 berichtet, dass Levinson für den US-Geheimdienst CIA im Iran spioniert habe. Die iranische Regierung hat stets bestritten, etwas über das Verschwinden des Mannes zu wissen.
Angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus im Iran hatte US-Außenminister Mike Pompeo in der vergangenen Woche Teheran zur "unverzüglichen" Freilassung aller in dem Land inhaftierten US-Bürger aufgefordert. Der Iran müsse auch den Verbleib Levinsons aufklären und ihm seine Rückkehr in seine Heimat ermöglichen, verlangte Pompeo.
Levinsons Familie dankte der Regierung und der US-Bundespolizei FBI für ihre Bemühungen um seine Freilassung. Levinson werde immer zum FBI gehören, schrieb die Familie. Die US-Regierung hat nicht bestätigt, dass Levinson als Agent im Iran war.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa