Angeblich Raketenangriff Explosion auf iranischem Öltanker nahe Saudi-Arabien
Nahe der Arabischen Halbinsel hat es erneut einen Vorfall mit einem Öltanker gegeben. Der Iran berichtet von einem Raketenangriff auf eines seiner Schiffe. Die Crew sei wohlauf.
Auf einem iranischen Öltanker im Roten Meer hat es nach Angaben aus Teheran eine Explosion gegeben. Laut iranischem Ölministerium wurde das Schiff am Freitagmorgen 60 Seemeilen vor der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda von zwei Raketen getroffen.
Die nationale Tankergesellschaft NITC sprach von zwei Explosionen am Rumpf der "Sabiti". Diese seien "wahrscheinlich durch Raketenangriffe verursacht worden". Der Betreiber dementierte Medienberichte, wonach es an Bord des Tankers brenne. "Es gibt kein Feuer an Bord des Schiffes und das Schiff ist völlig stabil."
Bei dem Vorfall hat es nach Angaben des Ölministeriums keine Verletzten gegeben. Alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf. Auch die Schäden seien gering und die Crew habe das Schiff wieder unter Kontrolle. Experten würden derzeit weitere Untersuchungen durchführen.
Zu dem angeblichen Raketenangriff gab das Ölministerium keine weiteren Details bekannt. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA hatte zuvor unter Berufung auf Experten von einem Terrorangriff gesprochen. Die Agentur ISNA meldete entgegen der Angaben des Ölministeriums, dass der Angriff schwere Schäden an dem Tanker hinterlassen habe und dass Öl ins Rote Meer auslaufe.
Spannungen in der Region
Die Handelsschifffahrt in der Region war in den vergangenen Monaten zunehmend in den Konflikt zwischen den USA und dem Iran hineingezogen worden. Es kam zu mehreren Zwischenfällen mit Tankern und Drohnen.
Im Juni und im Juli sorgten Explosionen auf Öltankern unter internationaler Flagge in der Straße von Hormus für Schlagzeilen. Die Ursache der Vorfälle ist bis heute ungeklärt. Die USA machten den Iran verantwortlich. Teheran wies dies zurück.
Mitte Juli setzte Teheran den britischen Tanker "Stena Impero" unter dem Vorwurf fest, Vorschriften des Seerechts im Persischen Golf missachtet zu haben. Die britische Regierung vermutete eine Reaktion auf eine Blockade der "Adrian Darya-1" vor Gibraltar. Die "Stena Impero" kam erst vor zwei Wochen wieder frei.
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Der wohl schwerwiegendste Vorfälle waren die Anschläge auf saudiarabische Ölanlagen Mitte September. Zu den Angriffen mit Drohnen und Raketen hatten sich die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen aus dem Bürgerkriegsland Jemen bekannt. Saudi-Arabien und die USA machen aber den Iran direkt dafür verantwortlich.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, AFP
- Bericht bei Al Jazeera