Plötzliche Wendung Gerettete von der "Ocean Viking" dürfen in Italien an Land
Die Blockade ist beendet. Italiens Regierung hat dem Rettungsschiff "Ocean Viking" genehmigt, in den Hafen Lampedusas einzulaufen – mit mehr als 80 Migranten an Bord.
Die 82 Migranten auf dem Rettungsschiff "Ocean Viking" im Mittelmeer dürfen in Italien an Land. "Die Ocean Viking hat gerade von der koordinierenden Seenotleitstelle in Rom die Anweisung erhalten, nach Lampedusa, Italien, zu fahren. Dies wurde als sicherer Ort für die 82 Überlebenden der letzten beiden Rettungseinsätze bestimmt", schrieb die Hilfsorganisation SOS Méditerranée am Samstagmorgen auf Twitter.
Das von SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betriebene Schiff hatte am vergangenen Sonntag zunächst 50 Menschen gerettet. Danach übernahm es weitere 34 Bootsflüchtlinge, die die Organisation Resqship zuvor aus Seenot gerettet hatte. Nur zwei Menschen, eine hochschwangere Frau und ihr Mann, durften bisher von Bord und wurden nach Malta gebracht.
UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi begrüßte die jüngste Entwicklung. "Hoffentlich ist dies ein weiterer Schritt hin zu einem dringend benötigten, berechenbaren Ausschiffungsabkommen, das von einer Anzahl europäischer Länder unterstützt wird", schrieb Grandi auf Twitter. Der französische Innenminister Christophe Castaner schrieb, für die "Ocean Viking" sei ein "europäisches Ad-hoc-Abkommen" zwischen Italien, Frankreich, Deutschland, Portugal und Luxemburg getroffen worden.
- Flüchtlingskrise: Seehofer will jeden vierten Geretteten aus Italien aufnehmen
- Europas schlimmstes Flüchtlingslager: So sieht es in "Moria" aus
- Seenotrettung: Deutscher Kapitän soll 300.000 Euro Strafe zahlen
Die im August zerbrochene frühere italienische Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega hatte sich durch eine sehr harte Haltung gegen Migranten ausgezeichnet. Lega-Chef Matteo Salvini wurde als Innenminister von der Spitzenbeamten Luciana Lamorgese abgelöst.
- Nachrichtenagentur dpa