Aktivisten wollen Stadt lahmlegen Regierungschefin Lam verurteilt Gewalt in Hongkong
Zehntausende wollen am heutigen Montag die Arbeit niederlegen. Der Protesttag beginnt mit einem Verkehrschaos. Regierungschefin Lam hat ein hartes Vorgehen angekündigt.
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat die anhaltende Gewalt bei Demonstrationen in der Stadt verurteilt. Die Proteste, die seit Wochen andauern, hätten "die Stadt an den Rand einer sehr gefährlichen Situation gebracht", sagte Lam am Montag auf einer Pressekonferenz. Die Regierung werde entschlossen dabei vorgehen, Recht und Ordnung in Hongkong aufrechtzuerhalten und das Vertrauen wiederherzustellen.
Zur gleichen Zeit lief in der Stadt ein großer Streik an. In Hongkongs morgendlicher Hauptverkehrszeit kam es zu erheblichen Verzögerungen, weil Demonstranten Straßen und Teile des U-Bahn-Netzes blockierten. Am Flughafen der Stadt mussten mehr als 100 Flüge gestrichen werden, da sich zahlreiche Mitarbeiter für den Streik krankgemeldet hatten.
24.000 Menschen wollen streiken
Später am Tag waren Proteste in acht Bezirken angekündigt. Mindestens 24.000 Menschen aus 20 Sektoren wollen sich an dem für Montag geplanten Streik beteiligen, wie die Organisatoren mitteilten.
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In der Finanzmetropole gibt es seit fast zwei Monaten Kundgebungen mit Hunderttausenden Teilnehmern. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat das Gesetz zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China, das den Anlass für die Proteste gegeben hatte, mittlerweile zwar für "tot" erklärt. Die Proteste haben sich aber zu einer breiteren Bewegung gegen die Regierung und das harte Vorgehen der Polizei entwickelt.
- Nachrichtenagenturen afp und dpa