"Pflicht zum Dschihad nicht vorbei" Afghanische Taliban kündigen Frühjahrsoffensive an
Einerseits führen sie Friedensgespräche, andererseits kündigen die afghanischen Taliban nun weitere Angriffe an. Neue Waffen und Taktiken würden sie zu Siegen führen, behaupten die Fanatiker.
Ungeachtet laufender Gespräche mit den USA über eine Friedenslösung in Afghanistan haben die radikalislamischen Taliban am Freitag ihre Frühjahrsoffensive angekündigt. Viele Afghanen hatten gehofft, dass die Extremisten angesichts der politischen Annäherung in diesem Jahr darauf verzichten. "Unsere Pflicht zum Dschihad ist nicht vorbei", heißt es in der Taliban-Erklärung.
Eine Schlüsselkomponente der Offensive unter den Namen "Al-Fath" (der Sieg), sei es, Afghanen dazu zu bringen, die Armee und Polizei zu verlassen, hieß es. Die Taliban riefen alle Sicherheitskräfte dazu auf, ihre Leben zu schützen und auf "sinnlose Feindseligkeiten und vergeblichen Widerstand" zu verzichten und sich ihnen anzuschließen.
Immer noch ein Land im Bürgerkrieg
Man sei entschlossen, das Land aus der "Umklammerung der ausländischen Besatzung" herauszulösen, habe neue Taktiken und moderne Waffen und hoffe, mit der neuen Offensive große Gebiete inklusive Städte einzunehmen, heißt es in der Erklärung weiter.
Die Taliban sind die mit Abstand größte Aufständischen-Gruppe in Afghanistan. Sie konnten in den vergangenen Monaten und Jahren zunehmend Gebiete erobern. Laut Militärangaben kontrolliert die afghanischen Regierung heute nur noch wenig mehr als die Hälfte aller Bezirke des Landes. Mehr als 30 Prozent gelten als umkämpft.
Kämpfe während der Friedensgespräche
Die Kämpfe hatten sich zuletzt intensiviert. Aus Militärkreisen heißt es, täglich stürben rund 35 Soldaten und Polizisten bei Gefechten. Auch die Streitkräfte hatten zu Beginn des neuen afghanischen Jahres Ende März eine Offensive angekündigt.
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Gleichzeitig führen die Taliban Direktgespräche mit den USA zur politischen Beilegung des Konflikts. Nächste Woche sollen hochrangige Taliban zudem eine Delegation afghanischer Politiker im Golfemirat Katar zu Gesprächen treffen.
- Nachrichtenagentur dpa